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      Kommentar von Wolfgang Bullin

      Zukunftsträume

      Bei allem Bemühen um die digitale Zukunft, sollte die (analoge) Gegenwart nicht ins Hintertreffen geraten.

      Digitalisierung scheint in der Politik wie in der Wirtschaft derzeit der Schlüsselbegriff schlechthin zu sein. Es gibt fast keinen Lebensbereich mehr, der nicht davon betroffen ist, der sich nicht für die digitale Zukunft neu aufstellen muss. Bund und Länder haben sich unlängst auf den sogenannten Digitalpakt geeinigt, der die digitale Zukunft in die Schulen bringen soll. Nahezu täglich wird uns diese Zukunft aufgemalt, wenn es um künstliche Intelligenz oder selbstfahrende Autos geht, um die Vernetzung von Maschinen und Geräten oder den nächsten Mobilfunkstandard G 5, der das alles ja erst möglich macht. Denn der Transport der für diese Anwendungen erforderlichen Datenmengen sprengt die derzeitigen technischen Standards beziehungsweise Möglichkeiten.  

      Wobei vielen der Begriff Standard nur ein müdes Lächeln entlocken wird. Denjenigen etwa, die in einer Region leben und arbeiten, in der sie von einem Mobilfunknetz oder einem Anschluss ans schnelle Kabelnetz nur träumen können. Denn während Politik und Wirtschaft in Zukunftsträumen schwelgen, sind viele Hausaufgaben der Gegenwart noch unerledigt. Man könnte den Eindruck gewinnen, die bunten Zukunftsbilder sollen davon ablenken, dass die digitale Gegenwart vielfach schon so komplex ist, dass man sie nicht in den Griff bekommt. Oder sollen die Zukunftsbilder von vernetzten Haushaltsgeräten, selbst fahrenden Autos und sich über verstopfte Straßen hinweghebenden Luft-Taxis ablenken von den unerledigten Hausaufgaben in der anlogen Welt? Die gibt es ebenfalls zuhauf. Da fallen einem nicht nur Dieselgate oder Dauerbaustellen in Berlin und Stuttgart ein, sondern auch Bilder von Schulen mit feuchten Räumen, schlecht funktionierenden Heizungen oder Toiletten, die jeder Beschreibung spotten. Bei allem berechtigten Bemühen um die digitale Zukunft, sollte die (analoge) Gegenwart nicht ins Hintertreffen geraten. Denn auch die digitale Welt muss sich in der realen, der analogen bewähren. Schließlich ist auch der Mensch analog.

      Wolfgang Bullin