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      Gedanken zum Sonntagsevangelium von Schwester Maria Landsberger, Würzburg

      Zeugnis geben vom Licht

      Gedanken zum Sonntagsevangelium von Schwester Maria Landsberger, Würzburg
      Evangelium
      Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Dies ist das Zeugnis des Johannes: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?, bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias. Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst? Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer. Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet? Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte.
      Johannes 1,6–8.19–28
       
      Konflikt, gleich zu Beginn der Sitzung. Hals über Kopf haben wir fünf Schwestern uns in ein schwieriges Thema gestürzt. Ich bin an der Reihe mit der Moderation. Jetzt „stop“ sagen und mit einem geistlichen Impuls anfangen? Ich finde es schwierig. Wir sind doch schon mittendrin! „Du hast doch etwas vorbereitet!“ meint jemand aus dem Team, „ich würde schon gern mit einem Gebet anfangen“. Wir halten ein, beten miteinander, setzen danach neu an. Und – wir können konstruktiv miteinander arbeiten. Eine hatte den Mut, ein Zeichen zu setzen.
      Zeichen des Glaubens zu setzen, „Zeugnis zu geben“, davon handelt heute das Evangelium. Wieder begegnen wir dem Täufer Johannes, diesmal in der johannäischen Version. „Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht“. Im Hintergrund dieses Textes spielt sich die Auseinandersetzung zwischen der christlichen Gemeinde und den Jüngern des Johannes ab. Es geht um eine Frage, deren Antwort Konsequenzen hat: wer von beiden, Jesus oder Johannes, kann messianischen Anspruch erheben? Wem soll man folgen? Den Johannesjüngern wird deutlich gesagt (und diese Botschaft sollen sie aus dem Mund ihres Meisters selbst hören), dass sie sich täuschen. Dreimal sagt er es ihnen: „Ich bin nicht...“, „ Nein“. Dies soll als Erstes klargestellt sein, bevor Johannes ein ausdrückliches Zeugnis für Jesus (im folgenden Abschnitt) ablegt.
      Zeuge und Stimme in der Wüste sein, das ist die Rolle des Johannes. Als Wegbereiter Jesu hat er einen wichtigen Platz in der Geschichte Gottes mit den Menschen. Sein Auftreten ist ja schon vom bedeutenden Propheten Jesaia angekündigt worden.
      „Er kam, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen“. In der johannäischen Sprache heißt glauben: teilhaben am Leben. Um „Lebensqualität“ geht es, denn nicht irgendwie leben sollen die Menschen, unter Umständen nur vegetieren. Leben im Höchstmaß, das ist die Gemeinschaft mit Gott. Zeugnis geben vom Licht ist also Dienst am Leben der Menschen und auch Gottes-Dienst.
      Das Licht, von dem Johannes spricht, ist Jesus, der von sich selbst sagt: „Ich bin das Licht“. Auch wir sollen Zeugen dieses Lichtes sein. Das ist unser Auftrag. Als solchen dürfen wir das Wort der Bergpredigt verstehen: „Ihr seid das Licht der Welt“.
      Der Erfurter Bischof Joachim Wanke fragt die Christen hierzulande an. „Etwas stimmt mit der Kirche in Deutschland nicht...“ Sie braucht missionarische Christen! Er ermutigt dazu, in der „Wüste“ der säkularisierten Gesellschaft nicht geistlich sprachlos zu bleiben, sondern bei passender Gelegenheit „herauszurücken“ mit dem, was uns Glaubende trägt und Kraft gibt. Das ist das Zeugnis vom Licht.
      Im Benediktus (Lk 1, 68-79), das zahllose engagierte Laien, Priester und Ordensleute täglich beten, heißt es: „Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe“. Christus, das rettende Licht, dessen „Besuch“ wir am Fest seiner Geburt wieder feiern, ist das schönste Zeichen dafür, dass Gott uns wieder neu zusagt: „Ich liebe dich, du Welt und du Mensch“. (K. Rahner). Bringen wir den Mut auf, auch unsrerseits Zeichen für ihn zu setzen.
       
      Die Autorin ist Noviziatsleiterin der Pallottinerinnen und Pastoralreferentin in Würzburg-St. Bruno.