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      Gläubige aus Obbach beteiligen sich am „Jahr der Bibel“

      Wir schreiben ein eigenes Evangeliar

      Gläubige aus Obbach beteiligen sich am „Jahr der Bibel“
      OBBACH. Ihr eigenes Gemeindeevangeliar schreiben sich die Gläubigen aus der Filialgemeinde Mariä Heimsuchung in Obbach (Dekanat Schweinfurt-Nord). Zum „Jahr der Bibel“ griffen sie die Idee auf, den Bibeltexten eine persönliche Handschrift zu verleihen und sie wieder mehr ins Bewusstsein der Allgemeinheit zu rücken.
       
      Gerade einmal 400 Katholiken bei einsgesamt 800 Einwohnern zählt das Dorf unweit von Euerbach. Mit Beginn des Kirchenjahres im Advent 2002 fingen Mitglieder aus der Pfargemeinde an, ihre Idee in die Tat umzusetzen. Seitdem trägt jede Woche eine Familie oder eine Einzelperson in ein schön gebundenes, dickes, rot-goldenes Buch mit leeren Seiten handschriftlich das Evangelium des folgenden Sonntags ein. „Das Buch wird am Sonntag mit in den Gottesdienst gebracht und auf den Altar gelegt. Am Ende des Gottesdienstes wird dann die Familie aufgerufen, die das nächste Evangelium abschreiben will“, erläutert Rosemarie Helferich, die gemeinsam mit Diana Greubel den Vorsitz im Pfarrgemeinderat inne hat.
       
      Auch Bilder sind gefragt
      Die Idee dahinter: Die Gemeinde wird eingebunden, die Bibeltexte erhalten eine persönliche Handschrift. Dadurch soll deutlich werden, dass sich das gelebte Evangelium des Alltags im Sonntagsgottesdienst der Gemeinde verdichtet und die Botschaft der Bibel mitgeht in die Woche.
      „Am Anfang gab es Irritationen, weil manche dachten, sie müssten noch was dazu schreiben“, weiß Rosemarie Helferich. Aber jetzt ist klar: Der Evangeliumstext wird in schönster Schrift, eventuell auch verziert, nur abgeschrieben. Natürlich kann jede Familie die Worte nach eigenen Vorstellungen auch illustrieren, Fotos hineinkleben oder Bilder malen. Mancher hat den Anfangsbuchstaben des Evangeliums in blauen, roten und goldenen Farben hervorgehoben, mancher hat Tuschezeichnungen hinzugefügt. Der Phantasie werden keine Grenzen auferlegt. Die Sorge, es könnten sich vielleicht nicht genügend Schreiber finden, hat sich bislang als unbegründet erwiesen, berichtet die Pfarrgemeinderatsvorsitzende. Im Eingang zur Obbacher Marienkapelle liegen Listen aus, in die sich die Interessierten eintragen. Etwa zehn Evangelienlesungen sind bereits geschrieben.
       
      Jeder wie er kann
      Zum Jahreswechsel hatte die Familie Manfred und Hannelore Volpert (Foto oben) den Eintrag übernommen. Angesagt für den 1. Januar, die Weihnachtsoktav, war das Thema Maria Gottesmutter nach dem Evangelisten Lukas. Zu schreiben waren aus dem zweiten Kapitel die Abschnitte 16 bis 21. Hannelore Volpert hatte am Sonntag davor das große Buch in der Kirche in Empfang genommen. Am Silvestertag setzte sich ihr Mann Manfred, der auch Mitglied der Kirchenverwaltung ist, zuhause hin und schrieb mit einer Tuschefeder den aktuellen Text ab. „Jeder soll so arbeiten, wie er kann“, erklärt er. Da solle kein Wettbewerb stattfinden, wer am schönsten malt oder zeichnet. Man wolle sich nicht gegenseitig übertreffen, und man dürfe nicht zu hohe Maßstäbe auflegen, das schrecke sonst diejenigen ab, die keine künstlerische Ader hätten. Vielmehr sei die persönliche Handschrift gefragt, so Volpert. „Das Abschreiben der Evangelien soll Anstoß zum Nachdenken über die Bibel sein“.