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      Die Laienspielgruppe der Dompfarrei Würzburg feiert 50-jähriges Bestehen

      Wie in einer anderen Welt

      Die „Theaterfamilie“ der Dompfarrei Würzburg bereichert seit 50 Jahren die städtische Kulturlandschaft. Das Jubiläumsstück „Auszeit“ kommt am 10. November auf die Bühne. Seit 2017 – mit Umbaubeginn des Stammspiel­ortes im Matthias-Ehrenfried-Haus – finden die Vorstellungen im Pfarrsaal St. Peter und Paul statt.

      Alles begann 1969, als Mitglieder des Pfarrgemeinderates der Dompfarrei mit jungen Leuten eine eigene Theatergruppe ins Leben riefen. Mit bäuerlich anmutenden Stücken fing es an, angelehnt an die Aufführungen großer Volksbühnen. Mit „Das Wunder des heiligen Florian“ feierten die Laienschauspieler 1970 Premiere – mit so großem Erfolg, dass der Gruppe schnell klar wurde: Das versuchen wir nocheinmal!

      Magd und Knecht

      Das Theater wuchs schnell und professionalisierte sich. Seit 1971 wird jedes Jahr ein neues Stück aufgeführt, oft an unterschiedlichen Veranstaltungsorten. Ob Kolpinghaus, Matthias-Ehrenfried-Haus oder, seit 2017, im Pfarrsaal St. Peter und Paul, das Ensemble sprüht immer wieder aufs Neue vor Spielfreude. Neben den Räumlichkeiten wechselten auch die Stücke. Man begann mit Volkstheater in fränkischer Mundart. Mit Auftritten in Würzburg und Tourneen durch Unterfranken, baute man sich mit den Jahren einen guten Ruf auf. Anfang der Neunziger versuchte man sich dann zunehmend an modernen Boulevardstücken, meist leichten Komödien. Man habe das klassische Bild des „Magd und Knecht“-Theaters auflockern wollen, auch um in der Wahl der Stücke freier zu sein, so beschreibt es das älteste Mitglied der Gruppe, der 77-jährige Wolfgang Endres.

      Für den guten Zweck

      Um Gewinn oder Bekanntheitsgrad ging es der Gruppe dabei nie. Man habe bis 2017 gar keinen Eintritt verlangt, sagt Regisseurin Maria Wehner; nach den Vorstellungen sei lediglich der Spendenhut herumgegangen. Karten würden erst verkauft, seitdem man sich räumlich habe verkleinern müssen, um auch weiterhin alle anfallenden Kosten decken zu können. Alles was die Kosten übersteigt, wird seit Gründung der Gruppe karitativen Zwecken gespendet.

      Allgemein sei das Laientheater keine hoch professionalisierte Truppe. Mit zu viel Ernsthaftigkeit verlöre das Theater auch seinen Charme, meinen Wolfgang Endres und seine Ehefrau Anita, die seit 1969 als Souffleuse agiert.

      Bald gibts „Auszeit“

      Natürlich liebe man das Theater und wolle eine gute Vorstellung abgeben, aber am Ende wolle man ein Theater für Jedermann sein. Wolfgang Endres sieht das nüchtern: „So frei wie wir hier spielen, dürften es professionelle Schauspieler gar nicht“, habe ihm mal ein Profi vom Stadttheater gesagt. Das Laientheater sei eben seit 50 Jahren eine Gemeinschaft von Freunden, und kein bezahltes Ensemble.

      Christiane Kerner, seit 30 Jahren dabei, in ihrer Freizeit auch Mitglied des Stadtrats, nennt ihre Gruppe gerne „die Theaterfamilie“. Von 77 bis 26 Jahren sei alles dabei und alle verstünden sich untereinander – „neben und auf der Bühne”. Die Beteiligten stünden gerne gemeinsam vor Publikum und gingen in ihren Rollen und dem gemeinsamen Bühnenerlebnis auf. Auch der Intendant der Laienspielgruppe, Franz-Josef Götz, übernimmt gerne kleinere Rollen „wenn denn die Texte nicht zu lang sind“, wie er lachend einschränkt.

      Das neue Stück aus der Feder von Bettina Nikolai und Hans-Georg Schott, ist das erste „Eigengewächs“ der Gruppe, an dem die beiden Autoren und Schauspieler insgesamt drei Jahre gefeilt haben. „Auszeit“ handelt von einer Gruppe sehr ­unterschiedlicher Charaktere, etwa einem ichbezogenen Millionärssohn oder einem frustrierten Politiker, die mit Hilfe einer unkonventionellen Therapeutin wieder auf die Beine kommen wollen. Das Stück soll sowohl zum Lachen bringen, als auch zum Nachdenken anregen. Und wer sich hiervon überzeugen möchte „der muss schon selbst vorbeikommen“, da sind sich alle einig.     

      Raphael Schlimbach

      Der Vorverkauf läuft bereits seit dem 14. Oktober in der Dominfo, Domstr. 40, oder telefonisch unter 0931/386-62900.