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      Gedanken zum Sonntagsevangelium – elfter Sonntag im Jahreskreis

      Werk einer liebevollen Gärtnerin

      Doch das Wachsenlassen liegt nicht in unserer Hand. Und das finde ich sehr entlastend. Ich muss nicht dafür sorgen, dass alles wächst und gedeiht. Ich muss nur Geduld haben und Vertrauen. Wobei das ehrlich gesagt manchmal schon eine große Herausforderung sein kann.

      Evangelium

      In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschschreiben? Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können. Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten. Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.

      Markus 4,26–34

      Ich habe keinen großen Nutzgarten, ich würde von mir selbst sagen, ich habe keinen grünen Daumen. Aber das eine oder andere säe ich dann doch an und freue mich, wenn es wächst, und im Idealfall kann ich dann sogar etwas ernten. Ich kann also mit dem Mann in dem Gleichnis gut mitfühlen. Ich weiß auch nicht, warum etwas wächst, und ich kann mir auch nicht erklären, warum etwas nicht wächst. Ich bin immer wieder fasziniert von Menschen, die sich im Sommer und Herbst fast ausschließlich aus dem eigenen Garten ernähren können und die für alles eine Erklärung haben. Ich bewundere Leute, die genau wissen, welche Pflanze wann und wie am besten wächst und was jedes Pflänzchen braucht. Doch wissen sie wirklich, wie die Pflanzen wachsen?

      Ich glaube, hinter all dem Wissen über die Natur gibt es noch einen Teil, der uns verborgen bleibt. Und das ist Gottes Beitrag zur Schöpfung. Gott hat all die Naturgesetze ins Rollen gebracht und hält immer noch die schützenden Hände über alles. Gott ist eine liebevolle Gärtnerin, die auch das Innerste alles Lebens kennt. Wir können darauf vertrauen, dass sie das zum Wachsen bringt, was wichtig ist. Sie ist der Ursprung alles Lebens und voller Fürsorge und Liebe. Aber sie zeigt mir auch ganz deutlich, was meine Aufgaben sind und was in ihrem Verantwortungsbereich liegt.

      Und so möchte ich darauf achten, was meine Aufgaben sind und was Gottes Aufgabe ist. Meine Aufgabe ist es, zu säen und zu ernten. Und an mir ist es, zu warten und zu vertrauen,dass Gott dafür sorgt, dass das Lebenswichtige wächst. Das ist eine große Entlastung für mich. Denn dieses Gleichnis spricht ja nicht von meinem Garten und den Pflanzen darin, sondern es will erklären, wie das mit dem Reich Gottes ist. Da ist es die Aufgabe von uns Menschen, zu säen und zu ernten. Doch das Wachsenlassen liegt nicht in unserer Hand. Und das finde ich sehr entlastend. Ich muss nicht dafür sorgen, dass alles wächst und gedeiht. Ich muss nur Geduld haben und Vertrauen. Wobei das ehrlich gesagt manchmal schon eine große Herausforderung sein kann. Wie gerne würde ich bei dem einen oder anderen Projekt das Wachstum vorantreiben oder gar ziehen, um es schneller groß werden zu lassen. Aber nein, das kann ich nicht und das soll ich auch nicht.

      Ich darf Samen legen, ich darf von meinem Glauben erzählen, ihn mit anderen teilen und das leben, was ich vom Evangelium verstanden habe. Und dann ist Gott am Werk. Die liebevolle Gärtnerin bringt das zum Wachsen, was sie für wichtig und richtig hält. Sie ist es, die dafür sorgt, dass das Reich Gottes größer wird und Frucht bringt. Ich kann mich dann auch mal ausruhen und die Sorge Gott in die Hände legen. Ich darf darauf vertrauen, dass das wächst, was dem Reich Gottes dient. Und ist es dann nicht schön, dass ich ernten darf? Ich darf mich erfreuen an dem, was gewachsen ist. Und noch schöner ist es dann, wenn ich die Ernte mit anderen teile, wenn wir gemeinsam Gottes Früchte genießen können.

      Doch für heute will ich mir vornehmen, Samen zu legen. Wem kann ich heute von Gottes großer Liebe erzählen? Wo kann ich heute zeigen, dass Gottes Fürsorge für die Welt noch genauso groß ist wie zu Beginn der Schöpfung? Was möchte ich heute von Gott erzählen? Und dann möchte ich mich zurücknehmen und darauf vertrauen, dass Gott in ihrer Liebe und Fürsorge das Reich Gottes wachsen lässt.

      Monika Pickert („monika.pickert@bistum-wuerzburg.de“) ist Gemeindereferentin und Jugendseelsorgerin für die Region Schweinfurt.