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      Unruhe wegen geplanter Kürzungen im Zivildienst

      Weniger Zeit für die Oma

      Unruhe wegen geplanter Kürzungen im Zivildienst
      WÜRZBURG. Soziale Einrichtungen, die einen Zivildienstleistenden (Zivi) beschäftigen, müssen sich künftig zu 20 Prozent mehr an seinen Kosten beteiligen. So sieht es eine von der Bundesregierung geplante Gesetzesänderung vor, die demnächst in Kraft treten soll und auch in der Diözese spürbar werden wird.
       
      Monatlich rund 66 Euro mehr müssten für einen Zivi dann aufgebracht werden, berichtet Manfred Köhler, Referent für Zivildienst beim Würzburger Caritasverband. Denn der Bund erstatte dann nicht mehr 70 Prozent, sondern nur noch 50 Prozent der Kosten für den Zivi. Für die Caritaseinrichtungen in der Diözese hieße das Mehrkosten von bis zu 200 000 Euro in diesem Jahr. Zwar seien die Kürzungen zunächst nur für 2003 vorgesehen. Köhler ist aber überzeugt davon, dass auch in den Folgejahren gekürzt wird: „Wer glaubt schon, dass ein Topf, bei dem der Deckel drauf ist, wieder aufgemacht wird. Doch höchstens, um noch etwas rauszunehmen.“
      Die Sparpläne hätten zur Folge, dass Zivis aus Kostengründen einfach nicht mehr eingestellt werden könnten. Zusatzangebote und ergänzende Dienste der Pflegeeinrichtungen, die bisher der Zivi ausgeführt habe, fielen dann weg. Das treffe letztlich wieder kranke und hilfsbedürftige Menschen, sagt Köhler. „Einkaufen für den Kranken oder spazieren gehen mit der Oma – diese Dienste könnten wegbrechen.“
      Derselben Meinung ist auch Landes-Caritasdirektor Karl-Heinz Zerrle: „Der Staat und die Kostenträger versuchen derzeit auf allen Ebenen, ihre Finanzprobleme rücksichtslos an die Träger sozialer Dienste weiterzuschieben. Das aber geht nur auf Kosten der Menschen, die unsere Betreuung brauchen.“ Aber noch härter treffe es die jungen Männer, sagt Manfred Köhler. Viele Schulabgänger müssten auf einen Zivildienstplatz warten. Das habe zur Folge, dass sie weder ein Studium noch eine Ausbildung zuverlässig beginnen könnten. Laut Köhler gibt es 650 Zivildienstplätze in diözesanen Einrichtungen. Da der Bund sparen müsse, erlaube er aufs Jahr gerechnet nur 350 Männer für diese Plätze heranzuziehen. Zudem seien weitere Streichungen vorgesehen.
      Und noch ein anderes Problem sieht Köhler. Der Zivildienst dauere zehn Monate. Viele Zivis, die im August 2002 begonnen hätten, würden im Mai ausscheiden, berichtet Köhler. Neue Einberufungen seien zu diesem Zeitpunkt aber nicht möglich, da das Jahreskontingent erschöpft sei. Dann gebe es Engpässe bei den sozialen Einrichtungen, die jetzt noch nicht abzusehen seien.