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      Proteste begleiten erstes Gespräch über künftige Nutzung der Klosteranlage

      Was passiert mit Kloster Fährbrück?

      Im August werden die letzten beiden Ordenspriester aus dem Kloster Fährbrück bei Hausen ausziehen. Gespräche zwischen Landratsamt, Gemeinde und Diözese über die Nachnutzung haben gerade begonnen − flankiert von Protesten. Denn im Vorfeld waren anonyme Flugblätter mit Falschinformationen über die künftige Nutzung verbreitet worden.

      Nachdem bekannt geworden war, dass die letzten Patres im August ausziehen werden, hatten Landrat Thomas Eberth, der Hausener Bürgermeister Bernd Schraud sowie der Finanzdirektor der Diözese, Sven Kunkel, einen ersten Informationstermin im Klostergebäudein Fährbrück vereinbart. Er sollte dem Austausch über Ideen dienen, wie Kirche und Gemeinde die Anlage in Zukunft nutzen könnten.

      Dieses erste, interne Treffen am 24. Mai war in den Sozialen Medien und durch Flugblätter mit Falschinformationen in den Ortsteilen der Gemeinde Hausen bekannt gemacht worden. So fanden sich zum Zeitpunkt des Gesprächs etwa 100 Personen vor dem Kloster ein, die Auskunft forderten. Der Protest richtete sich primär gegen eine angeblich geplante Unterkunft für 180 Geflüchtete.

      Nutzung noch offen

      Landrat Eberth ging vor dem internen Gespräch auf die Protestierenden zu und stellten sich deren Fragen. „Die Wallfahrtskirche mit Kloster und Gastronomie ist für die ganze Region ein wichtiges kirchliches und bauliches Kulturdenkmal und ein beliebtes Ausflugsziel“, erklärte Landrath Eberth. Wenn es konkrete Pläne – eventuell auch für eine Flüchtlingsunterkunft − gebe, werde er sich gerne der Diskussion mit Gemeinderat oder auch einer Bürgerversammlung stellen. Denn: „Eine befristete Unterkunft für Flüchtlinge wäre denkbar, da wir jederzeit mit Zuweisungen durch die Regierung rechnen müssen“, so der Landrat, „aber hierzu gibt es keine konkreten Überlegungen.“ Auch über die Anzahl der Menschen, die in Fährbrück eventuell eine Zeitlang untergebracht werden könnten, sei heute noch keine Aussage möglich, keinesfalls jedoch 180 Personen, wie im Flugblatt behauptet.

      Fassungslosigkeit

      Die Hetzkampagne wurde aber auch von einigen Protestierenden kritisiert. Ein Bürger rief:„Warum hat der Verfasser des Flugblatts nicht den Mut, seinen Namen unter den Text zu setzen.“ Als jedoch aus der Menge reichsbürgerähnliche Rufe an den Landrat adressiert wurden, brach dieser das Gespräch ab und begann den Rundgang durch die Gebäude und das interne Gespräch im Kloster.

      Sven Kunkel, Verwalter der Liegenschaften des Bischöflichen Stuhls Würzburg, betonte, dass die Diözese Würzburg noch ganz am Anfang stehe, wenn es um die Frage geht, wie das Klostergebäude künftig genutzt werden soll. Die Wallfahrtskirche bleibe von künftigen Veränderungen unberührt.

      Bürgermeister Bernd Schraud betonte, dass die Gemeinde Hausen ebenfalls keine Idee habe, wie das Haus nach dem Auszug der Patres genutzt werden könnte. Er habe aber Verständnis dafür, dass sich die Hausener Gedanken machen, was mit dem Klostergebäude passiert, da Fährbrück eine wichtige Klammer für die drei Ortsteile Hausen, Erbshausen-Sulzwiesen und Rieden sei. „Ich bin jedoch völlig fassungslos darüber, welche Falschaussagen und Erfindungen in dem Flugblatt verbreitet wurden“, sagte er abschließend. Alle drei zeigten sich bestürzt über die fremdenfeindliche Stimmung. Das Ergebnis: Die Diözese wird nun ein Gutachten über den Verkehrswert der Liegenschaft erstellen lassen. Das kann bis zu drei Monate dauern. Danach wird es ein zweites Treffen zwischen Diözese, Landkreis und Gemeinde Hausen voraussichtlich im September geben, um das weitere Vorgehen zu besprechen. „Wenn es Konkretes zu berichten gibt, dann werden wir es natürlich in aller Offenheit kommunizieren“, betonten Landrat, Bürgermeister und Finanzdirektor.   

      Landratsamt Würzburg/red