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      Kommentar von Wolfgang Bullen

      Verband – ein überholtes Modell?

      Das Potenzial der Verbände wahrzunehmen zu nutzen, aber auch zu stärken sollte einer der Bausteine für die Pastoral der Zukunft sein.

      Mit Verbänden und ihrer Bedeutung für Kirche und Gesellschaft hat sich die Herbstvollversammlung des Diözesanrats befasst (Bericht auf den Seiten 11/12). Dabei wurde deutlich, dass einerseits auch katholische Verbände unter dem Ansehens- und Bedeutungsverlust der Kirche allgemein leiden wie auch unter der schwindenden Bereitschaft der Menschen, sich langfristig zu binden oder in festgefügten Strukturen zu engagieren. Es wurde aber auch deutlich, dass es allen Unkenrufen zum Trotz noch eine große Vielfalt lebendigen verbandlichen Engagements innerhalb der katholischen Kirche gibt. Ein Engagement, das durchaus Kraft und das Potenzial hat, in die Gesellschaft hinein zu wirken und das vielfach auch tut. Ebenso wurde deutlich, dass Verbands- und Rätestruktur in der Kirche keine getrennten Welten sind, sondern sich viele – meist sogar mehrfach – in Verbänden und Räten engagieren, dass Qualifikation und Motivation für die Arbeit in den Räten oft in der (Jugend-) Verbandsarbeit gründen.

      Umso mehr verwundert es deshalb, dass Verbände in den innerkirchlichen Strukturdiskussionen oftmals eine vernachlässigte Größe zu sein scheinen. Es ist weitgehender Konsens, dass die Pfarreistruktur als Bezugsrahmen für die Seelsorge auf Zukunft hin Ergänzung durch weitere, andere Orte der Seelsorge und der kirchlichen Präsenz bedarf. Dabei muss es natürlich darum gehen, Orte zu identifizieren, an denen Kirchen bislang zu wenig oder gar nicht präsent ist. Es muss aber auch darum gehen, bereits bestehende pfarreiunabhängige oder pfarreiübergreifende Strukturen zu nutzen und besser einzubinden. Und dazu zählen Verbände und die in ihnen vorhandene Fachkompetenz und Nähe zu bestimmten Gruppen der Gesellschaft. Das Potenzial der Verbände wahrzunehmen zu nutzen, aber auch zu stärken sollte einer der Bausteine für die Pastoral der Zukunft sein. Allerdings ist dazu auch von seiten der Verbände die Bereitschaft erforderlich, sich zu öffnen, sich zu bewegen, sich veränderten Gegebenheiten anzupassen, sich gegebenfalls auch zusammenzu­- schließen.       

      Wolfgang Bullin