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      Verbände werden auch in Zukunft gebraucht

      Sie seien verkrustet und unbeweglich. Sie seien nicht mehr zeitgemäß, seien Relikte aus einer vergangenen Zeit. So lautet Kritik an katholischen Verbänden, die man immer wieder hören kann. Und die gegenwärtige Situation nicht weniger Verbände scheint das zu bestätigen: die Probleme, Mitglieder zu gewinnen, wachsen, der gesellschaftliche Einfluss schwindet.
       
      Verbände als dahinsiechendes Auslaufmodell also, dem man eher Sterbehilfe leisten sollte, als es mit viel Mühe und auch Geld am Leben zu halten?
       
      Ganz andere Perspektiven für katholische Verbände hat Alois Glück, CSU-Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag, vor der Delegiertenversammlung der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Organisationen Deutschlands aufgezeigt (siehe Beitrag auf Seite 5). Nicht Resignation und Rückzug in die Innerlichkeit dürfe die Devise lauten, sondern Ernst-Nehmen der Weltorientierung des Christentums und Sich-Einmischen in die Gesellschaft heiße das Gebot der Stunde. Auch komme gerade den Verbänden als Orten der sozialen Gemeinschaft und Verbindlichkeit große Bedeutung zu im Blick auf die in Zukunft sich noch dringlicher stellende Poblematik der Vereinsamung, der Orientierungslosigkeit und der Gewalt in unserer Gesellschaft, lautete eine seiner weiteren Thesen.
       
      Dafür müssen, so Glück, die Verbände allerdings die Zeichen der Zeit erkennen, will heißen, die jeweilige gesellschaftlich-politische Situation, Werthaltungen und Orientierungen der Menschen genau im Blick haben und bereit sein, ihre Organisations- und Tätigkeitsformen darauf einzustellen.
       
      Das heißt: Es gibt durchaus eine Zukunft für katholische Verbände, aber nicht ohne zum Teil schmerzliche Änderungen von Strukturen, die eben unter anderen Voraussetzungen entstanden sind. Etliche Verbände haben sich schon auf diesen Weg gemacht, andere werden, ja müssen folgen. Denn ihre Einmischung ist heute und morgen dringend erforderlich. Sie ist erforderlich, wenn es um die Werte und das Menschenbild geht, die unsere Gesllschaft in Zukunft bestimmen werden. Sie ist beispielsweise ganz konkret erforderlich, um der schleichenden Aushöhlung des Ehe- und Familienbegriffs durch die Regierungskoalition Einhalt zu gebieten. Und sie ist anscheinend auch erforderlich angesichts einer CDU, die ihre Wertorientierung zunehmend taktischen Erwägungen opfert.