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      Unsere Sehnsucht lässt ihn nicht kalt

      Die Figur Mariens in der Geschichte der Hochzeit von Kana zeigt, dass der bittende und vertrauende Glaube entscheidend ist. Maria lässt sich von der schroffen Zurückweisung nicht irritieren. Sie erlebt so etwas wohl auch nicht das erste Mal. Sie zieht sich nicht beleidigt zurück, sondern vertraut darauf, dass Jesus zum Heil der Menschen – hier verkörpert im Bräutigam – schon noch wirken wird. Dieses bedingungslose Vertrauen fasst der Evangelist in die schlichte Anweisung Marias an die Diener „Was er euch sagt, das tut!“. Und Jesus handelt tatsächlich, rettet das Fest.

      Evangelium

      In jener Zeit fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt, und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt, und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zuviel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.

      Johannes 2,1–11

      Wer schon einmal im Leben eine Hochzeit vorbereitet hat, der weiß, wieviel an Arbeit nötig ist, um eine gelungene Feier zu ermöglichen. Von der Gästeliste – nicht zu vergessen die Platzierung am Tisch – über die Wahl der Örtlichkeit bis zum Menü muss vieles bedacht sein. Läuft die Veranstaltung, ist man froh, wenn Pleiten, Pech und Pannen sich fernhalten und man selbst sogar noch etwas davon hat.
      Mitten hinein in eine solche Szene führt uns die biblische Geschichte von der Hochzeit zu Kana. Das Fest ist im Gange und nun droht, der Wein auszugehen. Eine peinliche Situation. Und nun finden wir bei Johannes einen Abschnitt, der irritiert. Maria und Jesus kommunizieren in einer auf den ersten Blick eigenartigen Art und Weise: Maria informiert Jesus über die peinliche Situation und bekommt eine schroffe Abfuhr. Man erschrickt fast als Leser oder Zuhörerin.
      Das ist aber vom Evangelisten so gewollt. Johannes will verdeutlichen, dass Jesus sich in seinem Handeln als Sohn Gottes nicht von menschlichen Beziehungen bestimmen lässt; nicht einmal von der engen Beziehung zu seiner Mutter. Nur sein Vater im Himmel bestimmt, wann Jesus sich offenbart, und nur Jesus entscheidet in diesem Wissen über Zeit und Ort. Das kann uns nachdenklich machen gegenüber allen Versuchen, das göttliche Wirken zu instrumentalisieren und es verfügbar zu machen. Weder unsere Gebete, noch unsere Riten, noch unsere Theologie können Gott letztlich dazu bringen, ein erwünschtes Wunder zu tun. Eine solche Sicht des Glaubens bewahrt vor automatisierten Erwartungen und hilft, nicht abzustürzen, wenn das erwartete Wunder ausbleibt.
      Die Schattenseite ist allerdings die Gefahr, sich allein gelassen und hilflos zu fühlen. Wenn alles unverfügbar ist, was nützt es dann noch zu glauben und dem Glauben durch Beten und Handeln Ausdruck zu verleihen?
      Die Figur Mariens in der Geschichte der Hochzeit von Kana zeigt, dass der bittende und vertrauende Glaube dennoch entscheidend ist. Maria lässt sich von der schroffen Zurückweisung nicht irritieren. Sie erlebt so etwas wohl auch nicht das erste Mal. Sie zieht sich nicht beleidigt zurück, sondern vertraut darauf, dass Jesus zum Heil der Menschen – hier verkörpert im Bräutigam – schon noch wirken wird. Dieses bedingungslose Vertrauen fasst der Evangelist in die schlichte Anweisung Marias an die Diener „Was er euch sagt, das tut!“. Und Jesus handelt tatsächlich, rettet das Fest.
      Sein Handeln zeigt: Gott will das Heil der Menschen. Er will für sie die Fülle des Lebens, hier lebensnah gefasst in die gefüllten Weinkrüge. Unsere Sehnsucht danach, lässt ihn nicht kalt. Das ist das Wunder von Kana, das bis heute wirkt.

      Der Autor ist Pastoralreferent und Redakteur beim Würzburger katholischen Sonntagsblatt.