Der Konflikt um die Frage der Unabhängigkeit Nordirlands eskalierte. Es folgten Jahrzehnte voller Gewalt und Tod. Auch die Religion spielte im Nordirlandkonflikt leider eine Rolle. Das Album, auf dem U2 den Song 1983 veröffentlichte, trägt den Titel „War“ – Krieg.
Der war hierzulande vor allem für jüngere Menschen zuletzt unvorstellbar. Nach einem Jahrhundert mit zwei Weltkriegen und dem Kalten Krieg schien er vielen ein Fall für die Geschichtsbücher, nicht für ein Europa im 21. Jahrhundert. Nun sind da im „Heute Journal“ oder auf „tagesschau.de“ die Bilder russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine – „I can’t believe the news today“, trifft es. Dass dort bald Krieg herrschen könnte, ist nicht mehr ausgeschlossen. Alle Beteiligten müssen aufpassen, keinen Fehler zu machen.
Die Europäische Union hat die Ukraine viel zu lange mit dem Konflikt an ihrer Ostgrenze alleine gelassen. Dort sterben seit Jahren Menschen. Nun gilt es mit diplomatischem Geschick die Eskalation zu verhindern: reden, zuhören, mit überzeugenden Worten um Frieden ringen und dabei klare Grenzen aufzeigen. Im 21. Jahrhundert sollte das endlich gelingen. Blutvergießen ist so gestrig wie der Macho an der Spitze Russlands.
„There’s many lost, but tell me, who has won?“ (Viele gingen verloren, aber sag mir, wer hat gewonnen?), so lautet eine weitere Zeile aus dem U2-Song. Die Antwort, die mitschwingt: Im Krieg gibt es nur Verlierer. Das Karfreitagsabkommen ließ 1998 den Nordirlandkonflikt so gut wie verstummen. Ganz verschwunden ist er bis heute nicht. Wie sich die Situation an der ostukrainischen Grenze entwickelt, bleibt abzuwarten. Hoffentlich friedlich!
Anna-Lena Herbert