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      Kommentar von Martin Schwab

      Sparen mit Kompetenz und Augenmaß

      Kommentar von Martin Schwab
      Die katholische Kirche in Deutschland muss in den nächsten Jahren sparen. Stellen müssen gestrichen, Institutionen aufgelöst werden. Um den damit verbundenen Flurschaden zu begrenzen, sollten die Sparmaßnahmen kompetent und transparent durchgeführt werden. Es gilt, nüchtern die Kosten eines Produkts auf der einen und die inhaltliche Substanz auf der anderen Seite gegeneinander abzuwägen. Kriterium für die Kosten sind die vorhandenen finanziellen Mittel. Kriterium für die inhaltliche Substanz ist der Grundauftrag der Kirche: die Botschaft des Reiches Gottes in der jeweiligen Zeit zu verkünden.
      Die Debatte um die Beinahe-Liquidierung der bisher von kirchlicher Seite herausgegebenen Filmfachzeitschrift „filmdienst“ zeigt, wie man es nicht machen sollte. Der „filmdienst“ ist Deutschlands älteste noch erscheinende Filmzeitschrift. Er bespricht seit 55 Jahren lückenlos alle Filme, die in Deutschland ins Kino kommen. Seit Jahren hat er sich zu einem weit über die Kirchen hinaus geschätzten Medium entwickelt, das für Profis in Film und Fernsehen genauso wichtig ist wie für filmkulturell aufgeschlossene Katholiken. Bildlich gesprochen hat er eine Brückenfunktion in einem Bereich, wo es nur ganz wenige Brücken gibt. Theologisch gesprochen ist er ein nicht zu unterschätzender Teil der Verkündigung in der modernen Welt.
      Die inhaltliche Substanz ist offensichtlich gegeben. Kommen wir zu den Kosten. Das Defizit der Zeitschrift beläuft sich auf einige Hundertausend Euro. Nicht gerade wenig. Im Vergleich zu den gesamten Finanzmitteln des Verbandes der Deutschen Diözesen aber verschwindend gering. Zudem laufen die Kosten nicht aus dem Ruder. Leicht steigende Auflagezahlen und griffige Sparkonzepte wie die Umstellung auf eine monatliche Erscheinungsweise lassen begründet die Vermutung zu, dass der „filmdienst“ betriebswirtschaftlich kein Fass ohne Boden wird.
      Summa summarum zeichnet sich ab, dass die Einstellung des „filmdienstes“ – legt man die eingangs genannten Kriterien an – ein Fehler wäre. Das hat auch der Verband der Deutschen Diözesen erkannt. Er sucht jetzt neue Trägerstrukturen und ist bereit, auch künftig einen substanziellen Beitrag zu leisten. Ein Silberstreif am Horizont, der ruhig in einen Sonnenaufgang münden soll. Und ein lehrreiches Beispiel für künftiges Sparen mit Kompetenz und Augenmaß.