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      Sie war ganz offen für Gott

      Der Evangelist Lukas erzählt von der Begegnung zwischen Maria und Elisabeth, die beide ein Kind erwarten. Es ist etwas Stilles und sehr Persönliches, was zwischen den beiden Frauen geschieht. Es ist zugleich etwas sehr verheißungsvolles für die ganze Welt. Die beiden Frauen tragen eine Hoffnung auf ein neues Leben in sich, das die ganze Welt verändern kann.

      Evangelium

      In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.
      Lukas 1,39–45

      Wir feiern den 4. Advent und erwarten die Ankunft des Herrn. Bald ist es soweit. Nur noch wenige Stunden sind es bis zum Heiligen Abend, denn in diesem Jahr fallen zwei Höhepunkte zusammen, der letzte Sonntag der Adventszeit und der Heilige Abend, an dem wir sein Ankommen bei uns feiern. Fast zu schnell folgen scheinbar diese Höhepunkte des Kirchenjahres aufeinander. Vielleicht fragen wir uns: Wird es ein guter Übergang? Werden wir uns an diesem Sonntag die Zeit nehmen, diese letzten Stunden des Advents bis zum Heiligen Abend bewusst zu begehen?
      Im Vorblick auf dieses Fest gibt es eine Sehnsucht in mir, dass die Weihnachtsfreude, dass der Geist Gottes, der Geist der Hoffnung, des Friedens und der Liebe wirklich einkehrt in mein Herz, in unsere Familien und in unsere Gemeinschaften.
      Da gibt es ein Hoffen in mir – und vielleicht auch in Ihnen – dass sein Kommen in meinem Leben und Alltag spürbar werden kann und dass sich etwas bleibend ändert. Es gibt ein Sehnen in mir, dass etwas Neues in meine Welt kommen kann und dass er seine Spuren in meinem Herzen hinterlässt.
      Mich spricht in diesem Zusammenhang das Evangelium des heutigen Sonntages sehr an. Der Evangelist Lukas erzählt von der Begegnung zwischen Maria und Elisabeth, die beide ein Kind erwarten. Es ist etwas Stilles und sehr Persönliches, was zwischen den beiden Frauen geschieht. Es ist zugleich etwas sehr verheißungsvolles für die ganze Welt. Die beiden Frauen tragen eine Hoffnung auf ein neues Leben in sich, das die ganze Welt verändern kann.
      Maria trägt ein Kind unter dem Herzen. Es ist das göttliche Kind. In ihm hat Gott sein Versprechen wahr gemacht. Er sagt Ja zu uns und kommt in unsere Welt, weil er uns liebt. Gott kommt als kleines Kind zu uns, damit wir zu neuen Menschen werden. Noch wächst er im Verborgenen heran. Noch ist das neue Leben nicht zu sehen. Nur Elisabeth erkennt den kommenden Messias und ehrt ihn und seine Mutter in ihrem Lobpreis. Und vor Freude hüpft das Kind in ihrem Leib. Doch bald wird er ganz geboren sein und als Mensch offenbar werden. Und er wird Hoffnung und Liebe bringen für alle Menschen, die sich von ihm berühren lassen und die ihn in sich und in ihre Herzen aufnehmen.
      Dieses neue Leben will von uns ganz ergriffen werden. Es will in jede unserer Zellen hinein. Es will uns von innen her wandeln. Damit das geschehen kann braucht es unser ganzes Ja. Das bevorstehende Weihnachtsfest lädt mich ein, das Ja Gottes zu uns Menschen, das heißt seine Liebe zu uns, wie Maria aufzunehmen und ihr einen Platz in mir zu geben. Im Maße wie ich das tue, wird jeder Streit, jede Auseinandersetzung und jeder noch so menschenverachtende Gedanke vorbei sein.
      Leider sieht unsere Wirklichkeit noch anders aus. Um uns herum gibt es viele Auseinandersetzungen und Streit. Auch erschüttern uns Nachrichten von unvorstellbarer Gewalt und von Krieg, von Anschlägen und erschreckenden Kindesmisshandlungen und vieles mehr.
      Und doch glaube ich, dass in der Begegnung zwischen Maria und Elisabeth der Keim für eine ganz neue Hoffnung liegt. Es ist wie ein Auftakt für das, was in mir ganz persönlich geschehen will. „Der Heilige Geist wird über dich kommen“, so verkündete der Engel Maria. Für mich heißt das:
      Auch ich bin – wie Maria – Tempel des heiligen Geistes. Er wohnt in mir und in uns. Er will und kann auch in mir leibhaftig werden. Und das Gottesreich, das Reich des Friedens und der Liebe, will auch in mir anbrechen. Wie kann dies geschehen?
      Maria hat vor 2000 Jahren Jesus im Herzen getragen und ihn geboren. Sie war ganz offen für Gott. An ihr können wir erkennen wie wir Menschen in unserer Vollkommenheit von Gott gedacht sind. Wenn wir uns mit Maria im Herzen verbinden, kann Jesus neu in uns und durch uns geboren werden. Dann sind wir wirklich empfänglich für den Geist Gottes in uns und sein Reich des Friedens und der Liebe kann in uns wachsen.
      Wer zu Gott Ja sagt und ihn im Herzen trägt wie Maria, der kann erfahren wie sich unsere Welt Schritt für Schritt durch Gott verwandelt. Und dann beginnt das neue Weihnachtsfest, das für immer bleibt.

      Die Autorin ist Pastoralreferentin in der Pfarreiengemeinschaft „Mittlerer Kahlgrund.“