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      Günter Hofmann gehörte Ende 1969 zu den bundesweit ersten Kommunionhelfern

      Priesterlicher Dienst in Zivil

      Kommunionhelfer, die den Priester dabei unterstützen, in der Heiligen Messe die Kommunion zu verteilen, sind heute selbstverständlich. Seit 50 Jahren gibt es das Amt des Kommunionhelfers. Einer der ersten in der Diözese und wohl sogar in Deutschland war Günter Hofmann aus Niederwerrn bei Schweinfurt; bis vor wenigen Jahren war er in der Finanzkammer der Diözese beschäftigt. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte am 12. März 1968 die Erlaubnis für die „Spendung der heiligen Kommunion durch Laien“ erteilt. Die Diözese Würzburg war unter Bischof Josef Stangl als Pilotprojekt ausgewählt.

      „Kurz vor Weihnachten bekamen wir die kirchliche Erlaubnis ausgehändigt“, erinnert sich der damals mit 21 Jahren gerade erst Volljährige an den 20. Dezember 1969, an dem er die Urkunde in der Würzburg Michaelskirche, damals wie heute Seminarkirche, erhielt. Für ihn war es ein besonderer Moment, galt doch die Spende der Kommunion als „priesterlicher Dienst“ und Kommunionhelfer erhalten das Abendmahl in beiderlei Gestalt.

      Kurze Einweisung

      Der junge Mann, der damals rege in der katholischen Jugendarbeit und auch als Ministrant aktiv war, gehörte zum ersten Jahrgang an Kommunionhelfern, der aus rund 100 Personen bestand. Was sie zu tun hatten, bekamen sie am gleichen Tag erklärt und auch die theologischen Hintergründe.

      Schon an Weihnachten hatten die Kommunionhelfer ihren ersten Einsatz und wurden vom Pfarrer der Gemeinde vorgestellt. „Die wenigsten wussten das, für die meisten war es eine große Überraschung“, erzählt er. Tatsächlich sei es die erste Zeit zu spüren gewesen, dass sich einige nicht so recht damit anfreunden konnten, dass Laien die Kommunion verteilen.

      Missgeschick

      „Es gab welche, die haben geschaut, wo der Pfarrer die Kommunion austeilt und wo der Kommunionhelfer, und haben dann die Reihe gewechselt.“ Dies habe sich jedoch nach einiger Zeit gegeben. Heute seien sie sogar zu zweit im Einsatz. Auch habe es anfangs noch gut ein Drittel Gläubige gegeben, die Mundkommunion empfingen. Ausgerechnet hierbei unterlief ihm einmal ein Missgeschick und er ließ die Hostie zu den Boden fallen. Doch auch für diesen Fall waren die Kommunionhelfer vorbereitet. Die Hostie wird in der Hand belassen und später selbst kommuniziert.

      Anfangs hatten die Kommunionhelfer ein dem Chorrock ähnliches Kleidungsstück an. Auch zogen sie mit den Ministranten und dem Priester gemeinsam in die Kirche ein. Nach nur zwei Jahren sei dies geändert worden. Auch hätten zunehmend Frauen dieses Amt übernommen. Als Zeichen dafür, dass hier Laien, aus dem Volk Gottes heraus, die Kommunion spenden, tragen sie seither Zivilkleidung und nehmen in einer der vorderen Bankreihen Platz. Darum stehen sie auch mitten im Kirchenraum auf gleicher Ebene mit dem Volk. Er selber hat sich dafür entschieden, dabei einen dunklen Anzug und Krawatte zu tragen. Für ihn sei dies die Kleidung, die er auch in seinem Beruf getragen habe. Ihm sei zudem wichtig, dass das „Amt eine gewisse Würde ausstrahlt“.

      Hoffnungen

      Die Einführung der Kommunionhelfer war ein Ergebnis des Zweiten Vatikanischen Konzils. Für Günter Hofmann waren damit Hoffnungen auf eine umfassendere Reform der Kirche verbunden, die auch durch den frühen Tod Kardinal Döpfners nicht mehr in vollem Umfang umgesetzt worden seien. Für ihn selber kam denn auch das Priesteramt nicht in Frage. Später viele Jahre in der Buchhaltung in der bischöflichen Finanzkammer tätig, hat er geheiratet und eine Familie gegründet. Als Kommunionhelfer ist ihm zudem eines besonders aufgefallen: Die Schlange der Menschen, die die Kommunion empfangen, ist über die Jahrzehnte von Jahr zu Jahr kürzer geworden. „Die Alten sterben weg und junge Leute kommen immer seltener nach“, bedauert er.    

      Christian Ammon