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      Politisch oder fromm?

      Stehen die Sternsinger für eine an Frömmigkeit und Brauchtum orientierte Kirche? Eine solche zumindest wünschen sich diejenigen, denen allzu viele Repräsentanten der Kirchen zu politisch sind.
      In den Tagen um Dreikönig waren wieder in allen deutschen Diözesen Sternsinger unterwegs, haben ihren Segenswunsch gesungen und für Kinder in Not gesammelt. Ist das nun Ausdruck des politischen Engagements der Kirche, das seit einiger Zeit hierzulande diskutiert und kritisiert wird? Oder stehen die Sternsinger für eine zuvörderst an Frömmigkeit und Brauchtum orientierte Kirche? Eine solche zumindest wünschen sich diejenigen, denen allzuviele Repräsentanten der Kirchen vom Gemeindepfarrer bis zum Bischof zu politisch sind.    Dazu ist zunächst einmal grundsätzlich festzustellen: Christliches Bekenntnis ohne politische Dimension, ohne Ausrichtung und Auswirkung auf die menschliche Gemeinschaft gibt es nicht. Eine Religion zu deren zentralen Glaubenswahrheiten die Menschwerdung Gottes zählt, kann sich nicht in privater Frömmigkeit und Innerlichkeit erschöpfen. Das Mitwirken am Aufbau des Gottesreiches besteht eben nicht nur in der Vertröstung auf ein erlöstes Danach, sondern auch im Einsatz für die Verbesserung der Verhältnisse im Hier und Jetzt; denn im Hier und Jetzt ist dieses Reich schon angebrochen. Das sollen die Menschen spüren. So sollte sich dieser Einsatz nicht nur auf Worte und Forderungen beschränken, sondern vor allem Taten zeitigen. Das Tun, das gelebte Beispiel war schon immer die beste Predigt. Apropos Predigt: Die Kritik, dass Predigten zu viel Propaganda seien, zu wenig geistig-geistliche Substanz hätten, mag in manchen Fällen durchaus berechtigt sein. Nicht minder groß aber scheint mir die Zahl der Predigten zu sein, die zwar inhaltlich und sprachlich im Korridor der frommen Lebensart, aber auch unverbindlich bleiben. Die Frage, was ihre frommen Worte konkret für einen Christen im 21. Jahrhundert bedeutet, lassen Prediger allzuoft unbeantwortet.    Doch wieder zu den Sternsingern: Für mich sind sie ein gutes Beispiel, wie Glaubenszeugnis und Einsatz für die Gemeinschaft und sogar Brauchtumspflege zusammengehen können.     WOLFGANG BULLIN