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      Kommentar von Jerzy Staus

      Plätzchen backen wie früher

      Bestimmt erinnern Sie sich noch, wie wir früher als Kinder mit Mutter oder Großmutter Weihnachtsplätzchen, Lebkuchen und Christstollen backten. Übrigens nicht „buken“. Köstliche Zutaten kamen hinein:

      Orangeat, Zitronat, Rosinen, Zimt, Vanille, Mandeln, geriebene Haselnüsse – und als Krönung natürlich: Glucose-Fructose-Sirup, Margarine, Vollei- und Magermilchpulver sowie für die schöne gelbe Farbe das gute Beta-Carotin. Ach, welch selige Zeiten! Damals war die Welt noch in Ordnung, stimmt’s?

      Was? Daran erinnern Sie sich nicht? Kein Glucose-Fructose-Sirup? Kein Beta-Carotin? Das kann doch gar nicht sein! In den Regalen der Supermärkte und Kaufhäuser liegen doch so viele Christstollen, Lebkuchen und Plätzchen. Und in allen sind diese schönen Zutaten. Und auf allen steht: „Alte Handwerkstradition“ oder „Traditionelle Backkunst“. Meist kommen sie auch aus „traditionellen“ Herstellungsorten.

      Aber ist das wirklich Tradition? Hat man wirklich vor Jahrhunderten Glucose-Fructose-Sirup in den Teig gekipppt? Im handgeschriebenen Rezeptbuch meiner Mutter in Sütterlin-Schrift steht davon jedenfalls nichts. Wahrscheinlich gehen die Hersteller davon aus, dass niemand die Zutatenliste („Ingredients“) liest. Glucose-Fructose-Sirup ist eine billige Zuckerplörre, die den guten Honig ersetzt. Und wer ständig viel Fructose – also supersüßen Fruchtzucker – isst, bekommt eine Fettleber, weswegen Obst­essen gar nicht so gesund ist, wie es immer heißt. Bedauerlicherweise findet sich diese Zuckerplörre sogar in manchem Bio-Christstollen.

      Man muss nicht auf diesen Traditionstrick hereinfallen; es gibt einen einfachen Ausweg: In die Küche gehen und selber backen. Da bestimmen Sie die Zutaten, und kein Lebensmitteldesigner, und Sie können ungesunden Billigkram vermeiden. Gut, es braucht einige Übung. Doch am Ende kommt dabei Gebäck heraus, das den Industrieprodukten weit überlegen ist – und das macht glücklich. Wie es früher wirklich war, lesen Sie übrigens im Feuilleton auf Seite 41 der Print-Ausgabe.

      Jerzy Staus