Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Krokusse

Ihr katholisches Magazin – ab Ostern 2024

Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

    Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

      Mehr
      Kommentar von Ulrich Bausewein

      Pfingsten in der Pandemie

      Die Pfingsterzählung hebt das gegenseitige Verstehen der Menschen hervor. Der Geist Gottes sei in Feuerzungen herabgekommen und habe menschliche Sprachgrenzen aufgehoben, heißt es in der Apostelgeschichte. Pfingsten steht für Verständigung.

      In diesem Jahr findet das Pfingstfest inmitten der Corona-Pandemie statt. Und es scheint nicht so richtig in die Zeit zu passen. Das Virus wirkt wie ein Gegenpol zum Heiligen Geist, der die Menschen einander näherbringt. Es erfasste die Menschen über­raschend wie die pfingstlichen Feuerzungen, doch da enden die Gemeinsamkeiten. Corona sorgt dafür, dass Menschen weit mehr Abstand halten als üblich und zur Vorsicht aufgefordert sind.

      Zwar gibt es Positives zu vermelden: viel Fürsorge und Hilfestellung im Alltag und mehr Wertschätzung für Pflegeberufe zum Beispiel. Aber trotz solcher erfreulichen Nebeneffekte richtet das Virus in erster Linie Zerstörung an. Bestehende soziale Gegensätze werden noch verschärft: Ärmeren fällt es schwerer als Wohlhabenden, ihre Existenz zu sichern, obwohl das Virus selbst keine Unterschiede kennt.

      „Sende aus deinen Geist, und das Antlitz der Erde wird neu“ – in diesem Jahr besitzt dieser Ruf besondere Dringlichkeit. Ein anderes Antlitz der Erde wünschen sich alle Menschen, die unter der Pandemie leiden. Sie alle sind mit einbezogen, wenn Christen diese Worte singen oder beten. In dieser Hinsicht stellt Pfingsten 2020 Gemeinschaft her, wie sie die Apostelgeschichte nahelegt.

      Doch kann sonst noch etwas auf Gottes Geist verweisen? Ein göttliches Wunder wird die Pandemie kaum zu einem abrupten Ende bringen. Jede Entwicklung braucht ihre Zeit und verlangt den Menschen Ausdauer ab. Man braucht einen langen Atem, um durch Krisen zu kommen. Da der Geist als Atem Gottes gilt, kann man Ausdauer als seine Gabe sehen und annehmen. Kein Pfingstwunder mit Feuerzungen – aber eine Portion Lebenshilfe auf christlicher Grundlage.     

      Ulrich Bausewein