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      Pfarrei Hammelburg und Juruti Velho/Brasilien

      Partnerschaft mit Herz besiegelt

      Erschöpft vom langen Flug, aber glücklich und voller bewegender Eindrücke, ist die Delegation der Pfarrei St. Johannes in Hammelburg aus Brasilien wieder zurückgekehrt. Am 8. September – vier Wochen vor Beginn der Amazonas-Synode im Vatikan – hatten die Saalestädter ihre Partnerschaft mit der Pfarrei in Juruti Velho besiegelt. Die Stadt liegt im Westen des brasilianischen Bundesstaates Pará. Auf dem Gebiet von Juruti befindet sich eines der weltweit größten Vorkommen von hochwertigem Bauxit mit hohem Aluminiumgehalt. Der Tagebau geht zu Lasten der dort vom Fischfang und der Landwirtschaft lebenden einheimischen Bevölkerung.

      Bereits seit 2012 besteht die deutsch-brasilianische Partnerschaft zwischen den Diö- zesen Würzburg und Óbidos im Amazonasgebiet. Es war die Idee des Bischofs von Óbidos, Dom Bernardo Johannes Bahlmann, dass diese Partnerschaft auch zwischen einzelnen Pfarreien lebendig wird. Für Hammelburg lag es nahe, eine Partnerschaft mit der Pfarrei Sagrado Coracao de Jesus (Heiliges Herz Jesu) in Juruti Velho zu beginnen. Denn seit etwa zehn Jahren ist die gebürtige Hammelburgerin, die Sternschwester Johannita Sell, dort tätig. Dadurch gab und gibt es Beziehungen zu den Menschen im Amazonasgebiet, was gegenseitige Besuche und der Austausch von Weltwärtsfreiwilligen bestätigen.

      Auf Gegenseitigkeit

      2017/18 war zum Beispiel der Hammelburger Lukas Weimer als Weltwärtsfreiwilliger für ein Jahr dort im Einsatz. In Kürze kommen zwei Freiwillige aus Juruti Velho nach Würzburg. Sie werden wohl auch öfters in Hammelburg anzutreffen sein. Pfarrer Thomas Eschenbacher und das Ehepaar Claudia und Matthias Weimer sowie Pfarrgemeinderatsvorsitzende Barbara Oschmann und ihr Mann Paul hatten bereits jetzt vor Ort Gelegenheit, sie und ihre Familien kennenzulernen.

      Die Tage am Amazonas waren gefüllt mit Besuchen in Kindergärten und Schulen, in einigen der 33 communidades (Gemeinden), die zur Pfarrei gehören, sowie bei Familien und Einzelpersonen. So konnten die Hammelburger hautnah erleben, wie die Menschen leben und wovon sie ihren Lebensunterhalt bestreiten. Vor allem aber auch, wie sehr die Abholzung des Regenwaldes und der Abbau von Bauxit zur Aluminiumherstellung ihr Leben beeinträchtigt. Die Fahrt durch das Abbaugebiet hinterließ Spuren – nicht nur als roter Staub auf Haut und Kleidung, sondern auch in einem bedrückenden Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit. Auch die Frage nach Perspektiven für die vielen Kinder und Jugendlichen hinterlässt Ratlosigkeit.

      Gastfreundlich

      Die alles überstrahlende Erfahrung war aber die Gastfreundschaft und Herzlichkeit, mit der die Hammelburger aufgenommen wurden: Umarmungen, strahlende Gesichter und offene Herzen überall. Daneben gab es das direkte Naturerleben: die Hitze des beginnenden Hochsommers, die Bootsfahrten auf dem Wasser, der Regenwald, das tägliche Morgen- und Abendkonzert der Papageien, frei lebende Hühner und andere Tiere, die vielen Früchte, pflückreif an den Bäumen ...

      Feinfühlig

      In intensiven Gesprächen mit dem Seelsorgeteam in Juruti Velho, Padre Joaquin, Padre Ademir und Frei Bruno, bereiteten sich Pfarrer Eschenbacher und seine Begleiter auf die Partnerschaft vor. Eventuelle Sprachbarrieren wurden durch das feinfühlige und kompetente Dolmetschen von Lukas Weimer und Schwester Johannita Sell überwunden. So wurde der sonntägliche Partnerschaftsgottesdienst am 8. September zum abschließenden Höhepunkt der Reise. Pfarrer Eschenbacher hatte dafür ein besonderes Geschenk dabei: eine Stola mit den Symbolen für beide Pfarreien, in kunstvoller Textilmalerei angefertigt von Carolin Warmuth. Und schließlich wurde ein weiteres Herzfoto aufgenommen, gleichermaßen passend zum Hammelburger Jahresthema „…aus vollem Herzen …“ und zum Namen der Pfarrei „Heiliges Herz Jesu“ Juruti Velho. Die „Pflanze“ der Partnerschaft kann nun weiterwachsen.     

      Barbara Oschmann