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      Kommentar von Jerzy Staus

      Parkbaden

      Im vergangenen Sommer hatte im Sonntagsblatt ein Beitrag über „Waldbaden“ gestanden. Haben Sie ihn gelesen?

      Und so dachte ich mir eines Tages: Probier’s auch mal aus. Da ich direkt gegenüber einem Park wohne, entschied ich aus praktischen Gründen, erstmal mit „Parkbaden“ zu beginnen, einfach weil es zum Wald weiter gewesen wäre. Ich schlendere also in den Park und finde sogleich ein idyllisches Plätzchen an einem kleinen Teich mit Enten. Ich nehme auf einer Bank unter einer Birke Platz und beginne, mich den Pflanzenelfen und sonstigen schönen Energien der Natur zu öffnen. Schon bald falle ich in einen angenehm meditativen Zustand.

      Da kommt plötzlich eine Gruppe Joggerinnen mit einem Oberjogger daher geprescht und hält direkt vor meiner Nase. Der Oberjogger gibt lautstarke Anweisungen, alle holen ihre Thera-Bänder heraus, schlingen sie um die freien Bänke herum und beginnen mit Fitness-Übungen. Der Oberjogger gibt weitere lautstarke Kommandos von sich – wie der Trommler bei den Galeerensträflingen. Dann dreht er seinen Ghettoblaster auf volle Lautstärke – und brüllender Deutsch-Rap mäht alles nieder. Wie ver­- mutlich auch die Pflanzen­elfen, nehme ich umgehend reißaus, was die Gruppe nicht im mindesten kümmert.

      Auf dem Heimweg komme ich dann unversehens in ein Rudel Segway-Fahrer, ebenfalls mit einem Oberguru an der Spitze. Sie rasen mit ihren Elektrofahrzeugen über die Parkwege, und sobald ein Spaziergänger kommt, schreien alle hektisch „Achtung! Fußgänger!“. Dann klingeln sie mit ihren Fahrradklingeln und lachen. Was für ein Spaß! Ich eile Richtung Heimat davon. Nur weg hier! Kurz bevor ich den Park verlasse, bremst mich ein minderjähriger Mountainbikefahrer aus, der mich so eben noch gesehen hat, und hüllt mich in eine Staubwolke. Uff! Gerade nochmal gutgegangen! Endlich erreiche ich meine Wohnung – schweißgebadet! Ob das wohl mit „Waldbaden“ gemeint war? Ich glaube, eher nicht.    

      Jerzy Staus