Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Krokusse

Ihr katholisches Magazin – ab Ostern 2024

Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

    Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

      Mehr
      Musikalische Uraufführung von „Mozart – ein Sommermärchen“ in Würzburg

      Oper aus der Feder eines Kirchenmusikers und eines Dichters

      Eigentlich hatten Alexander Wolf und Wolf Wiechert nie vorgehabt, eine Oper zu schreiben: „Wir sind dazu gekommen, wie die Jungfrau zum Kind“, berichtet Wolf. Er ist Pastoralreferent und Kirchenmusiker in Marktheidenfeld – daneben aber auch Komponist. Und inzwischen auch kein Unbekannter mehr. Und jetzt haben Wolf und Wiechert eben doch eine Oper geschrieben: „Mozart – ein Sommermärchen“. Am 3. Oktober ist Uraufführung in St. Josef in Würzburg.

      Vor nicht einmal zwei Jahren ist eine CD mit Kunstliedern aus Wolfs Feder erschienen, die Texte dazu stammen ebenfalls von dem Dichter Wolf Wiechert. „Und danach haben uns mehrere Leute angesprochen, wie es denn mal mit einer Oper wäre?“ Das habe das Erfolgsteam Wolf-Wiechert ziemlich überrascht. Aber, erklärt Wolf mit einem Augenzwinkern: „Wir haben das als göttliche Fügung gewertet: Da musste ja was dran sein!“ Und so machten sie sich ans Werk.

      Mozart und das Klavier

      Was hier kurz erzählt ist, war in der Realität ein Prozess von einem halben Jahr. „Am Anfang stand nämlich erstmal das große Nichts“, seufzt Wolf. Sein Freund Wolf Wiechert habe schließlich die zündende Idee gehabt. „Wenn man sich hinsetzt und wartet, dass einem etwas einfällt, dann passiert das ja nun leider nicht“, stellt er fest. Der poetische Strom müsse spontan fließen: Ihm kam der Gedanke, dass man das Stück an dem Klavierkonzert d-Moll KV 466 aufhängen könne, dessen drei Sätze in der Spieloper denn auch zu Beginn eines jeden Aktes angespielt werden. An dieser Struktur entlang baute er die Handlung auf. Und diese Handlung hätte dem realen, dem Absurden recht zugeneigten Mozart wohl gut gefallen.

      Wiechert gibt einen Einblick: „Dr. Packhäuser, Klavierlehrer und Komponist, kommt vom ‚Public Viewing’ eines Fußballspiels“. Noch leicht verwirrt von diesen neuen Eindrücken komponiert er zuhause an einem Werk weiter – und muss irgendwann feststellen, dass das, was er da geschrieben hat, gar nicht von ihm ist, sondern von Mozart. „Und wie das in der Oper so geht: Eben dieser Mozart steigt ihm plötzlich aus dem Klavier entgegen.“ Es kommt zu intensiven Gesprächen, besonders, als noch Packhäusers Schülerin Luisa anrückt, die den Perücken-bewehrten Wolfgang Amadé faszinierend findet, – man tanzt gemeinsam Menuett und dann wird Packhäuser ziemlich eifersüchtig.

      Im klassischen Stil

      „Wie es ausgeht, können wir natürlich nicht verraten“, sagt der Librettist und grinst. „Nur soviel“, fügt Komponist Wolf, ebenso grinsend, hinzu: „Es bleibt unblutig“. Und der Spaß, den die beiden Herren beim Schreiben hatten, dürfte sich auch beim Publikum einstellen.

      Was aber erwartet die Besucher musikalisch? „Ich würde mal sagen: ein Wohlklang“, kündigt Wolf an. „Ich habe das Stück im klassischen Stil geschrieben, aber mit einer modernen romantischen Färbung. Der Anspruch war, dass man auf den Nachhauseweg noch etwas von den Melodien im Kopf hat!“

      Arien, Menuett und Rap

      Statt „Rezitativen“ –  dem Sprechgesang in der Oper – gibt es in dem etwa einstündigen Werk Dialoge, neben Arien, Saraband (eine barocke Tanzform) und Menuett komme auch mal ein Rap, und Wolfgang Amadé stellt sich mit einer Passage aus dem Lied ‚Rock me Amadeus’ von Falco vor. Es dürfte also nicht langweilig werden.

      Im Sinne des Dichters Horaz gehe es ihnen aber nicht nur um Unterhaltung, betont Wiechert. Natürlich, das witzige Element sei bedeutsam. „Das zweite ist aber, dass Alexander Wolf ja auch die Mozartsche Musik vorstellt, dass man etwas erfährt über Mozarts Motive als Komponist, und wie die mit seinem Menschsein kollidierten.“

      Die Besetzung besteht aus neun Instrumentalisten, ein klassischer Streichersatz, dazu Oboe, Flöte, Sopransaxophon und Fagott, und drei Sänger. Einen Dirigenten gibt es nicht:  „Das macht, wie zu Mozarts Zeiten, die erste Geigerin.“ Mehrfach war die Uraufführung wegen Corona schon verschoben worden, ständig änderte sich etwas. Doch nun hat Wolf die ersten Proben mit dem Kammerorchester hinter sich, gerade wird in Weimar mit Regisseurin und Sängern einstudiert. Wolf freut sich auf den Lohn der Mühen: „In der Aufführung möchte ich mit Wolf Wiechert nur ganz gepflegt Platz nehmen und das Stück, nach all den Aufregungen darum im letzten Jahr, einfach nur genießen können!“

      Andrea Braun

      Termin und Tickets: 3. Oktober um 17 Uhr in der Kirche St. Josef in Würzburg-Grombühl; Eintritt 23 Euro, ermäßigt 13 Euro; Vorverkauf bei der Tourist-Info Würzburg und auf der Seite www.reservix.de.