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      Kommentar von Ulrich Bausewein

      Nicht auf der Rechnung gehabt

      Vor 25 Jahren gab es an einer Würzburger Schule einen 60-köpfigen Abschlussjahrgang. Zum Ende ihrer gemeinsamen Schullaufbahn produzierten die Jugendlichen eine Zeitung, die sie für zwei Mark pro Exemplar an ihre Mitschüler verkauften. Was an dieser Zeitung sofort auffiel: Der erste Beitrag im Heft war ein Grußwort des damaligen Bundeskanzlers.

      Das Grußwort Helmut Kohls enthielt allerlei gute Wünsche und Aufrufe zum Einsatz für die Gesellschaft. Ein Absatz war dem „Bau des Hauses Europa“ gewidmet. Darin hieß es: „Sie hatten das Glück, Ihre Kindheit und Schulzeit in Frieden und Freiheit zu erleben. Krieg ist Ihnen nur aus den schrecklichen Bildern der Nachrichten bekannt. Alles spricht dafür, dass Sie auch Ihr weiteres Leben in Frieden verbringen können.“ Aus heutiger Sicht lässt sich bestätigen: Kohl hatte Recht mit seiner Prognose.

      Aber seit 1997 hat die Weltunordnung zugenommen. Gewachsen sind die politischen Spaltungen in Europa und den USA, und das Verhältnis zwischen Russland und dem Westen ist bis auf Weiteres zerrüttet. Die Weltlage wirkt derzeit besonders schwierig. Weder die Jugendlichen noch der Kanzler dürften das vor 25 Jahren auf ihrer Rechnung gehabt haben.

      Ungefähr so war das auch mit der Geburt Jesu. Dieses Ereignis und seine Folgen für die Menschheit hatte niemand auf der Rechnung. Heute orientieren sich viele Millionen Menschen an diesem Jesus von Nazareth und halten sich an seiner Botschaft fest. Das war anfangs nicht absehbar. Denken wir im Advent daran, wie unüberschaubar das Weltgeschehen ist. Darin steckt auch Positives. Wir können darauf bauen, dass immer viel mehr Ermutigendes geschieht, als wir wahrnehmen und auf unserer Rechnung haben. Oft wird es erst im Nachhinein fassbar. Mit dieser Gewissheit lässt sich umsetzen, was Kohl damals jungen Leuten empfahl: sich den Aufgaben der Zukunft „mit Selbstbewusstsein und Zuversicht“ zu stellen.

      Ulrich Bausewein