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      Blindeninstitutsstiftung feiert 150-jähriges Bestehen – bunter Veranstaltungsreigen zum Jubiläum

      Mit einem Omnibus und einem „Fest der Sinne“

      Blindeninstitutsstiftung feiert 150-jähriges Bestehen – bunter Veranstaltungsreigen zum Jubiläum
      WÜRZBURG. Sehgeschädigten und blinden Menschen, die oft auch noch geistig oder körperlich behindert sind, ein Leben nach individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen zu ermöglichen. Dies ist die Intention der Blindeninstitutsstiftung, die in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiert.
       
      Moritz Graf zu Bentheim-Tecklenburg hatte 1853 die Stiftung errichtet. Da er sich in der Region sehr stark sozial engagiert habe, werde er auch einer der Wohltäter Unterfrankens genannt, erklärte Hans Neugebauer, Direktor der Blindeninstitutsstiftung, bei der Vorstellung des Jubiläumsprogramms. Das Geld für sein Vorhaben hatte der Gründer aus dem Erlös eines von ihm geschriebenen Gedichtbandes und durch Spenden erzielt.
      Die Stiftung habe sich von einer reinen Blindenschule zu einer Einrichtung entwickelt, die heute zahlreiche Bildungs- und Fördermöglichkeiten biete, sagte Neugebauer. Das fange an bei der Frühforderung in den Familien und gehe über verschiedene schulische Ausbildungszweige bis hin zu Werkstätten für Erwachsene mit angeschlossenen Unterkünften. Neben dem Hauptsitz an der Ohmstraße in Würzburg seien mit München, Rückersdorf und Regensburg weitere Einrichtungen in Bayern entstanden, berichtete Neugebauer. 1994 habe man eine zusätzliche Einrichtung in Schmalkalden in Thüringen eröffnet.
      Damit ist nach Aussage des Institutsdirektors in Bayern und Thüringen ein flächendeckendes Fördersystem aufgebaut worden, die größte Ausbildungs- und Förderstätte für sehbehinderte Menschen in Europa mit mehr als 2000 Mitarbeitern, davon 900 in der Zentrale Würzburg. Das Blindeninstitut verstehe sich – gemäß den Vorgaben seines Gründers – als neutrale Einrichtung, sagte Neugebauer. Es sei offen für alle Hilfsbedürftigen und habe keine religiösen Vorgaben.
       
      Seelisches Wohl des Behinderten im Blick
      Über Therapie und Pflege hinaus gehe es immer auch um das seelische Wohl des Behinderten. Es werde deshalb schon früh die Integration sehbehinderter und blinder Schüler gefördert, nach Möglichkeit an allgemein bildenden Schulen. Jugendliche erhielten später eine berufliche Grundbildung. Sie erlernten den Umgang mit Holz, Metall oder Textil und nähmen an einem berufsbegleitenden Unterricht teil, der Themen wie Freizeit, Wohnen, Selbstversorgung, Kommunikation und Partnerschaft behandle. Die staatlich anerkannte Werkstatt für Sehgeschädigte in Würzburg biete auch für Erwachsene eine Beschäftigungsmöglichkeit. Hier arbeiteten 120 Personen an Aufträgen aus der Industrie oder stellten verschiedene Produkte her, die in einem eigenen Laden verkauft würden.
      Unter dem Kampagnenmotto „Augen-Blick mal!“ sind im Jubiläumsjahr zahlreiche Aktivitäten und Projekte geplant. Zusammen mit der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH hat die Blindeninstitutsstiftung einen Bus mit Portraits von 23 blinden und sehbehinderten Kindern des Förderzentrums gestaltet. Der neue Gelenkbus wird für die Dauer eines Jahres im Würzburger Stadtverkehr auf das Institut und sein Jubiläum hinweisen.
      Sinnliche Erfahrungen in lichtlosen Räumen will ein Erlebnisparcours bieten, auf dem ein blinder einen sehenden Menschen durch einen dunklen und speziell gestalteten Container führt. Geplante Stationen dieser Aktion „Erlebnis im Dunkeln“ sind Miltenberg (28. bis 30. April), Würzburg (30. Juni bis 12. Juli) und Schweinfurt (20. bis 26. Oktober).
       
      Gottesdienst, Filmnacht und ein „Fest der Sinne“
      Zu den weiteren Veranstaltungen gehören ein ökumenischer Festgottesdienst mit Weihbischof Helmut Bauer und dem evangelischen Dekan Günter Breitenbach am 7. Mai im Kiliansdom, eine Filmnacht im Cinemaxx Würzburg mit Filmen, die ein Leben mit Sehbehinderung zum Thema haben, und ein Festakt in der Würzburger Residenz mit Schirmherrin Karin Stoiber. Speziell für die behinderten Kinder wird in der Woche vom 30. Juni bis 4. Juli auf dem Stiftungsgelände in Würzburg ein „Fest der Sinne“ stattfinden. Musik, Kunst, Theater und viele Spiele sollen hier die Besucher begeistern.
       
      Infos bei: Blindeninstitutsstiftung, Telefon 0931//2 09 20; Fax 09 31/2 09 22 51; Internet: „www.
      blindeninstitut.de“.