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      Kommentar von Raphael Schlimbach

      Mehr Anstand und Würde

      Es gibt Vieles, das für Satire spricht. Doch spricht Vieles auch dafür, dass einige Medienschaffende jeden gesunden Bezug zur Religion schon lange verloren haben.

      „Gesunder Humor und gesunde Religiosität geben dem Menschen Freiheit “, so sagt es der Kölner Karnevalist und Diakon Willibert Pauels. Witze helfen dabei, Situationen aufzulockern, können mehr Wahrheit enthalten als so manche bierernste Rede und über sich selbst lachen zu können ist ein Zeichen von Reife. Humor ist ein hohes Gut.

      Doch auch Humor sollte nicht einfach aus sich selbst heraus grenzenlos sein. Wann immer ich jemanden mit Witzen beleidige, mein Humor zynisch oder verächtlich wird, sollte ich meine Aussagen hinterfragen. Die Diskussion, was darf Humor – vor allem Satire – ist in aller Munde.

      Satiriker wie Jan Böhmermann sagen „Satire darf alles“. Ich aber sage, auch Satire hat Grenzen und zwar die des guten Geschmacks. Der wird gerade bei satirischer Religionskritik gerne über den Haufen geworfen. Tragisches Beispiel ist das französische Satiremagazin Charlie Hebdo, dessen Redaktion wegen Mohammed-Karikaturen von Islamisten angegriffen wurde. Jede Gewalt gegen Satiriker und kritische Journalisten ist pure Barbarei, das ist klar.

      Doch genauso klar ist für mich, dass einige Karikaturen des Blattes Paradebeispiele für Geschmacklosigkeit auf Kosten der Religion sind. Mohammed, der Sex mit einem Schwein hat? Islamkritik schön und gut, aber das ... ?

      Auch in Deutschland gibt es solche Beispiele. Etwa die TV-Now-Internetsendung „Jungfrau Maria empfängt“, in der die Komödiantin Maria Clara Groppler Gäste einlädt und mit ihnen über Themen wie „Schlecht im Bett“ oder „Sex beim ersten Date“ philosophiert, während sie sich im Titelbild der Show als Gottesmutter darstellt.

      Es gibt Vieles, das für Satire spricht. Doch spricht Vieles auch dafür, dass einige Medienschaffende jeden gesunden Bezug zur Religion schon lange verloren haben. Selbst nicht religiös zu sein ist kein Freifahrtschein. Zumindest eines sollte man von allen, die sich selbst als Religionskritiker versuchen, erwarten können: ein bisschen Anstand und Würde.   

      Raphael Schlimbach