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      Seit 2013 ist der Heidingsfelder Krippenweg ein beliebtes Ausflugsziel für jedermann

      Krippen im Geist der Ökumene

      Der Advent ist eine Zeit der Besinnung und der Behaglichkeit. So sahen es im Jahr 2013 auch die Mitglieder des „Heidingsfelder Selbstständigen e.V.“. Um vorweihnachtliche Stimmung zu verbreiten und um den Leerstand einiger Heidingsfelder Geschäfte abzumildern, rief man den Krippenweg ins Leben. Er verläuft von der evangelischen St. Pauluskirche hinüber zur katholischen St. Laurentiuskirche.

      Im Team überlegten die Geschäftsleute, wie man das Straßenbild im „Städtle“ wieder attraktiver gestalten könnte. In anderen Ortschaften hatten sich bereits sogenannte „Krippenwege“ etabliert, beispielsweise in Zell am Main. Da es eine solche Krippenschau im Würzburger Stadtgebiet noch nicht gab, war der Entschluss schnell gefasst, die Heidingsfelder Auslagen weihnachtlich zu schmücken.

      Als Vertreterin des Selbstständigenvereins fragte Hildegard Kram im Herbst 2013 spontan in Geschäften und bei Anwohnern an, ob sie sich am Projekt beteiligen wollten. Neben der Pfarrei St. Laurentius und der evangelischen Gemeinde St. Paul, erklärten sich auch rund 20 Heidingsfelder bereit, Krippen zur Verfügung zu stellen. Der erste Krippenweg konnte also noch im selben Jahr stattfinden. Nicht nur leerstehende Geschäfte wurden geschmückt, sondern auch die beiden christlichen Kirchen und einige Privathäuser. Von Anfang an wurde der Krippenweg als Weg der Ökumene zwischen der evangelischen und der katholischen Pfarrei verstanden. Das sei den Mitorganisatorinnen, der katholischen Hildegard Kram und ihrer evangelischen Mitstreiterin Eva Ziegler ein Anliegen gewesen. Beide sind Geschäftsfrauen, die gemeinsam an Wallfahrten teilnehmen.

      Ein Selbstläufer

      Schon bald konnte sich der Selbstständigenverein über einen wachsenden Krippenweg freuen. Hier half auch die innere Bereitschaft aller, dem Leerstand etwas Besinnliches entgegenzusetzen. Eva Ziegler erinnert sich, dass bald immer mehr Menschen dazu bereit waren, Krippen für die vier Wochen im Advent auszuleihen, zu stiften oder eigens dafür zu bauen. Im zweiten Jahr waren es bereits doppelt so viele. Heuer werden rund 53 Krippen ausgestellt.

      „Der Krippenweg entwickelte sich fast zum Selbstläufer“, so Hildegard Kram. Sie freue sich besonders, dass die Kreativität der Heidingsfelder keine Grenzen kenne. Es gebe Krippen jeder Form, Größe und Farbe, gefertigt aus den unterschiedlichsten Materialien. Als kleine Kostbarkeit kommt eine alte Krippe aus Glanzpapier zur Aufstellung, oder auch eine von Pfarrer Karl Veit geschnitzte Miniaturkrippe, die nur 5,5 Zentimeter breit ist. Aus Nachlässen gibt es sogar internationale Krippen aus Afrika oder Mexiko, welche sich in die bunte Sammlung aus Holz-, Papier- und Tonhäuschen einreihen.

      Was tun fürs Städtle

      Auch das Heidingsfelder Altersheim St. Paul ist wieder mit von der Partie. Zur Weihnachtszeit werden die Senioren auch eine eigene Krippenausstellung auf die Beine stellen. Der Selbstständigenverein freut sich, mit der Initiative ein bisschen Farbe ins winterliche Heidingsfeld zu bringen.

      Schließlich wolle man „etwas für unser Städtle tun“, sind sich Kram und Ziegler einig. Der Krippenweg bietet aber nicht nur etwas fürs Auge. Die Organisatoren drucken jährlich Flyer, auf denen sowohl die ausgestellten Stücke verzeichnet sind, als auch ein Rahmenprogramm vorgestellt wird. Neben Konzerten und Lesungen gibt es auch einen Stand, an dem sich Gäste mit Glühwein und Bratwurst versorgen können. Ziel des Selbstständigenvereins ist es, allen den Sinn des Weihnachtsfestes vor Augen zu führen. Denn immer mehr Menschen stellten keine eigene Krippe mehr auf, etwa weil es zu aufwändig sei, oder der Platz fehle, so Kram. Mit ihrem Krippenweg wollten die die Heidingsfelder auch ein Stück Kultur bewahren, schließlich seien Krippen für sie auch immer ein Stück der eigenen Kindheit.     

      Raphael Schlimbach

      Flyer für Krippenweg

      Der Heidingsfelder Krippenweg ist vom 1. Dezember bis einschließlich 6. Januar 2020 zu sehen. Flyer für die Veranstaltungen gibt es in den Heidingsfelder Geschäften oder in den Kirchen St. Paul und St. Laurentius.