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      Kreuzzeichen – Siegel Christi

      Mit den Worten „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ und dem Zeichen des Kreuzes beginnen und beenden Christen ihre Gebete, ihre Mahlzeiten, ihren Tag oder ihr Jahr. Gläubige Eltern segnen ihr Neugeborenes mit dem Kreuzeichen, sobald es ihnen in den Arm gelegt wird, sie zeichnen ihren Kindern vor dem Zu-Bett-Gehen, vor dem Weg zum Kindergarten oder zur Schule das Kreuz auf die Stirn. Das Kruzifix hängt in der Wohnung, im Klassenzimmer, an der Arbeitsstätte oder anderswo.
      Es ist wohl das meistgebrauchte Zeichen der Menschen, und für den Christen hat es eine besondere Bedeutung: Das Kreuzzeichen ist das Kennzeichen, ja das Grundgebet und kompakteste Bekenntnis, das Christen seit der Auferstehung Jesu Christi mit oder ohne Worte vollziehen. Wohl kein Symbol hat im Raum der christlichen Tradition vielfältigere Entfaltung und Verbreitung erfahren als des Kreuzeichen.

      Mit den Worten „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ und dem Zeichen des Kreuzes beginnen und beenden Christen ihre Gebete, ihre Mahlzeiten, ihren Tag oder ihr Jahr. Gläubige Eltern segnen ihr Neugeborenes mit dem Kreuzeichen, sobald es ihnen in den Arm gelegt wird, sie zeichnen ihren Kindern vor dem Zu-Bett-Gehen, vor dem Weg zum Kindergarten oder zur Schule das Kreuz auf die Stirn. Das Kruzifix hängt in der Wohnung, im Klassenzimmer, an der Arbeitsstätte oder anderswo. Christen stehen davor in gläubiger Erinnerung und im gemeinsamen Gebet, vor dem Kreuz wird gefeiert und gelebt.

      Symbol des Heils
      Das Kreuzzeichen, ein Zeichen und Siegel, ist die spezifisch christliche Form des Segens über sich selbst und andere. So rufen die Gläubigen Christi Kraft, Schutz, Erlösungsgnade, Heil und Segen herab. Es ist Symbol des Heils, der Freiheit und vor allem das Zeichen der Erlösung. Dass Christen sich bekreuzigen, ist von doppelter Bedeutung: Sie wollen sich vor dem Bösen versiegeln und sich segnen. „Sich besiegeln“, das hieß bei den Urchristen ,,sich bekreuzigen“, sich unter das Kreuz und in Christi Nachfolge stellen. So gehört die Besiegelung der Stirn mit dem Kreuzzeichen schon früh zu den Einführungszeremonien ins Katechumenat. Zugleich ist es Erinnerung an unsere Taufe; bereits der Apostel Paulus gebraucht das Wort „Siegel“ und meint damit die Taufe im Namen des dreifaltigen Gottes. Dieser Bezug wird besonders deutlich in der Taufformel:  „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
      Durch das  „Besitzzeichen“ des Kreuzes wird der Bekreuzigte unter den Schutz des Auferstandenen gestellt, oder der Bekreuzigte bekennt sich selbst zu Christus und vertraut auf die Rettung durch ihn. Jemand mit einem Zeichen zu versehen, um Eigentum anzuzeigen, ist bereits vorchristlicher Brauch. Im 4. Jahrhundert betont der Kirchenvater Cyrill von Jerusalem: „Schämen wir uns nicht, den Gekreuzigten zu bekennen. Besiegeln wir vertrauensvoll mit den Fingern die Stirn. Machen wir das Kreuzeichen auf alles: auf das Brot, das wir essen, den Becher, den wir trinken. Machen wir es beim Kommen und beim Gehen, beim Niederlegen und Aufstehen. Groß ist dieses Schutzmittel, unentgeltlich für die Armen, es kostet keine Mühe den Schwachen. Von Gott kommt diese Gnade. Das Kreuz ist das Kennzeichen der Gläubigen, der Schrecken der Dämonen. Durch das Kreuz hat Christus über sie triumphiert.“ (Cat 13,35-36)

      Das ältere, „kleine“ – drei kleine Kreuzzeichen mit dem Daumen auf Stirn, Mund und Brust –oder das jüngere, „große“ Kreuzzeichen haben eine vielfältige Verwendung in der römischen Liturgie gefunden: in der Messfeier, bei der Sakramentenspendung, im Stundengebet und vor allem als Eröffnung bei Gebeten und Andachten. Volkstümlich hat sich das „kleine“ Kreuzzeichen zum Beginn des Evangeliums erhalten, wo es auch vom Messbuch für den Priester vorgeschrieben ist.

      Ein ökumenisches Zeichen
      Nicht nur die Ostkirchen kennen das Kreuzzeichen in reicher Verwendung; auch im Blick auf die Reformation ist es mehr und mehr ein ökumenisches Zeichen. Denn auch Martin Luther hielt am Kreuzzeichen fest und empfahl in seinem  „Kleinen Katechismus“ die Selbstbekreuzigung: „Des morgens so du aus dem bette ferst, soltu dich segnen mit den heiligen creutz und sagen: Das walte Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist.“ In den volkstümlichen Bräuchen gibt es vielfältige Segnungen: so die Haussegnung am  „Dreikönigstag“, die Hauseinweihung, die Brot- und Fahrzeug-Segnung, der Flur- und Reisesegen. Es ist eine gute Sitte, wenn Eltern an wichtigen Tagen ihre Kinder bekreuzigen – etwa am ersten Schultag, beim Auszug aus der elterlichen Wohnung, beim Wechsel des Wohnorts, am Tag der Hochzeit. Damit werden die guten Wünsche und der Segen Gottes spürbar; die Wurzeln unseres Glücks und unser Glaube werden indirekt zum Ausdruck gebracht.
      In jüngster Zeit geben viele Christen diese tiefsinnige Geste aus Gleichgültigkeit auf oder lehnen sie schlichtweg ab, weil sie sie als rein äußerliches Ritual missverstehen. Anstatt sich bewusster an seinen Inhalt zu erinnern, versuchen heute Menschen die Macht des Kreuzes aus dem öffentlichen Leben zu verbannen:  „Kennst du die Kraft des Kreuzes nicht? Das Kreuz hat den Tod venichtet, die Sünde getilgt, des Teufels Macht gebrochen“, so betet Johannes Chrysostomus. Bei vielen Menschen kommt diese Botschaft heute nicht mehr an. Dabei sollten die gehetzten Menschen von heute sich von ihrem Zeugnis und Bekenntnis angeregt fühlen, innehalten und in Ruhe darüber nachdenken, was dieses Zeichen und Gnadenmittel im „Zeichenwald“ der Moderne bedeuten kann. Die Kirchenväter schreiben an vielen Stellen über das Kreuz Christi und das Kreuzeichen. Der heilige Ambrosius:  „Wenn du das Kreuz Christi wirklich verstanden hast, so ist das eine Ehre für deinen Glauben. Andere Kreuze nützen dir nichts. Allein das Kreuz Christi ist dir nützlich ...“.