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      Zum Sankt-Aquilins-Fest am 29. Januar

      Kostbares Reliquiar für einen heiligen Würzburger

      Zum Sankt-Aquilins-Fest am 29. Januar
      In der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Würzburg ist der nördliche Seitenaltar einem Heiligen gewidmet, der als einziger gebürtiger Würzburger kanonisiert wurde: Sankt Aquilin. Der besondere Grund zur Verehrung dieses Heiligen in der „Peterer Kirche“: Unweit dieses alten Gotteshauses, nämlich im Bereich des Anwesens Nr. 7 in der heutigen Hörleinsgasse, soll der Märtyrerpriester, der um das Jahr 1020 in Mailand eines gewaltsamen Todes starb, der Überlieferung nach um 970 geboren worden sein.
      Der Tabernakelschrein unterhalb der im Barockstil geschaffenen Aquilinsstatue in der Mitte des Altars birgt eine Monstranz mit einer Reliquie des Heiligen. Den kostbaren Partikel erhielten die Würzburger anlässlich einer Wallfahrt 1987 nach Mailand zum Schrein des Heiligen in der Kirche San Lorenzo. Im vergangenen Jahr schuf der Würzburger Goldschmid Michael Amberg das kostbare Schaugefäß, das nur zu besonderen Festtagen, vor allem am 29. Januar, dem Aquilinstag, vorgezeigt wird. Eine verstorbene Wohltäterin der Gemeinde hat es aus ihrem Nachlass gestiftet.
      Das 30 Zentimeter hohen Reliquiar ist aus Silber gearbeitet, feuervergoldet und besetzt mit Edelsteinen, Korallen und Perlen als Symbole des „himmlischen Jerusalem“ der Geheimen Offenbarung. Die sieben violetten Amethyste im goldenen Strahlenkranz kennzeichnen Aquilins Glaubenstreue, die roten Korallen seine mit dem Blutzeugnis besiegelte Liebe zu Christus, der schimmernde Perlenkranz seine Seelenreinheit. Die Goldkugeln und das Gold der Monstranz symbolisieren die Herrlichkeit Gottes und den im Feuerofen des Martyriums geläuterten Glauben Aquilins. Eine große Bergkristallscheibe gibt den Blick frei auf das Herzstück der Monstranz. Die von Fides Amberg liebevoll gefasste Reliquie ist auf roter indischer Wildseide gebettet und von paradiesischer Blumensymbolik umgeben.
       
      Patron aller, die große Lasten zu tragen haben
      Aquilins Leichnam ruht unverwest in einem Kristall-Silber-Sarkophag in der San-Lorenzo-Kirche in Mailand, wo der Heilige seit Jahrhunderten bis heute große Verehrung genießt. Ermordet wurde Aquilin – auf deutsch „kleiner Adler“ – durch einen Stich in den Hals von Anhängren des Arianismus, einer häretischen Glaubensrichtung, gegen die er sich als Seelsorger in kraftvollen Predigten gewandt habe, berichtet die Vita. Weil Aquilins Leichnam von Lastträgern gefunden wurde, wird er vor allem von all jenen um Beistand angerufen, die an schweren körperlichen und seelischen Lasten zu tragen haben.
      Sein Fest wird in Würzburg am 29. Januar gefeiert. Dem Breviarium Ambrosianum St. Aquilini Martyris ist zu entnehmen, dass Aquilin als junger Mann ins Kölnische Domkapitel aufgenommen wurde und dort die ihm angetragene erzbischöfliche Würde abgelehnt habe. Nach dem Tod seiner Eltern sei er ins heimatliche Würzburg zurückgekehrt und habe hier sein Erbe unter die Armen aufgeteilt. Über Paris und Pavia sei er nach Mailand gekommen, um dort dem heiligen Kirchenlehrer Ambrosius, den er sehr verehrte, im Innersten besonders nahe zu sein. Auf dem täglichen Gang zur Basilika des hl. Ambrosius sei dann der Mord geschehen.
      Die Erinnerung an den Heiligen aus Würzburg war auch in dessen Geburtsstadt nie ganz erloschen, seine Verehrung kam aber hier erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts zum Wachsen und Blühen. 1705 erwarb Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau eine Reliquie für die Würzburger Universitätskirche. Später erhielt sie ihren Platz im Aquilinsaltar der benachbarten St.-Michaels-Kirche. Seit dem 16. März 1945 gilt sie als verschollen.
      Aquilin war früher in Unterfranken ein beliebter Taufname. Die Darstellung des Heiligen als Märtyrerpriester findet sich in nicht wenigen Gotteshäusern des Bistums, ebenso auf etlichen Bildstöcken. Das prachtvollste Bildnis beherbergt jedoch die Marienkapelle in Würzburg. Die lebensgroße, von der Bürgersodalität 1705 gestiftete Silberfigur begleitet alljährlich die Fronleichnamsprozession durch Würzburgs Straßen. St. Aquilin ist natürlich auch im Kiliansdom präsent, wo er sich in den großen Figurenreigen der Würzburger Heiligen und Seligen einreiht.