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      Kommentar von Wolfgang Bullin

      Konfliktbewältigung

      Wenn es nicht gelingt, das Ringen der unterschiedlichen Positionen und Meinungen in der Kirche in verträglicherer Form auszutragen, wird es schwer werden mit der Pastoral der Zukunft.

      Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. So sagt es eine Redensart. Schon immer über Streit gefreut hat sich, was wir heute Medien nennen. Streit und Konflikt bieten Erzählstoff, die Möglichkeit der Zuspitzung und Skandalisierung. Sie sind allemal interessanter als friedliches Zusammenleben. Das gilt gleichermaßen für den Nachbarschaftstratsch wie für weltweit Verbreitetes.

      Dabei bekommen Konflikte dadurch, dass sie in die Medien und damit in die Öffentlichkeit geraten, oft eine Eigendynamik, die auf die Konfliktparteien zurückwirken, sie geradezu überrollen und ihnen das Heft des Handelns sogar aus der Hand nehmen kann.

      Eine Dynamik, die in der Regel eher der Verschärfung des Konflikts dient als der Konfliktbewältigung. Solche Erfahrungen hat man wohl auch in Forst machen müssen, wo es am Vorabend des Festes Mariä Himmelfahrt zu einer Aus­einandersetzung zwischen dem Pfarrer und einer Gruppe von Frauen gekommen war, die bundesweit in die Medien gelangt ist.

      Dass Generalvikar Keßler inzwischen das Gespräch mit den Beteiligten gesucht und sich als Moderator angeboten hat (siehe dazu auch Seite 12 Druckausgabe), war ein wichtiger Schritt. Vielleicht hat der mediale Sturm bei den Akteuren die Einsicht wachsen lassen, nicht in allem so ganz glücklich agiert zu haben; vielleicht zudem die Erkenntnis, dass wohl auch die „Gegenseite“ aus ernsthafter Sorge um Kirche und Gemeinde handelt und man ihr deshalb grundsätzlich nicht den guten Willen absprechen sollte.

      Dieser Fall zeigt wieder einmal, wie schwer wir uns als Kirche mit Kon­flikten tun – allen Dialogprozessen, -papieren und -foren zum Trotz. Wenn es nicht gelingt, das Ringen der unterschiedlichen Positionen und Meinungen in der Kirche in verträglicherer Form auszutragen, wird es schwer werden mit der Pastoral der Zukunft.

      Natürlich ist es leicht, das in Kommentar oder Predigt zu fordern, und schwer, es im Alltag umzusetzen. Diese Umsetzung ist aber ein fundamentaler Baustein für die Kirche der Zukunft, nicht zuletzt im Blick auf ihre Außenwirkung.  

          WOLFGANG BULLIN