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      Der Jugendtreff in Schweinfurt wird 50 Jahre alt

      „Komm‘ mal ins kom,ma!“

      Schüler und junge Berufstätige aus dem Landkreis Schweinfurt sollten während ihrer Warte- oder Pausenzeiten nicht auf der Straße, in Kaufhäusern oder Wirtschaften „herumgammeln“. Deswegen wurde 1969 ein Freizeitheim im katholischen Dekanatszentrum Schweinfurt eröffnet. Unter dem Namen „kom,ma“ feiert das Haus im März sein 50. Jubiläum. Längst ist es zu einer zeitgemäßen Anlaufstelle für die Jugend geworden.

      „Wer immer in der Stadt weilt, auf die Bahn oder den Omnibus wartet, wer seine Aufgaben erledigen will, kann jederzeit zu uns kommen.“ So warb das Freizeitheim Schweinfurt im Eröffnungsjahr 1969 in seinem ersten Flugblatt. Es bestehe außerdem die Möglichkeit, sich zu unterhalten, Schallplatten zu hören, zu basteln und andere „kurzweilige Hobbys“ zu pflegen.

      Die Sorge um die sich selbst überlassene Jugend hatte den CSU-Politiker und Referenten der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), Franz von Prümmer, schon einige Jahre zuvor bewegt. „In Schweinfurt fehlt ein katholisches Freizeitheim“, appellierte er im Februar 1962 an die Seelsorgekonferenz in Würzburg und warnte insbesondere vor der Verwahrlosung unbetreuter junger Mädchen. Der Verein „Freizeit und Beruf e.V.“ gründete schließlich das auf zwei Etagen in der Schultesstraße 21 untergebrachte Freizeitheim. Schon bald ging die Trägerschaft auf die Diözese über. Stadt und Landkreis Schweinfurt unterstützten das Projekt, das heute der Kirchlichen Jugendarbeit (kja) zugeordnet ist.

      Hundertfache Nachfrage

      Bereits zehn Jahre nach der Gründung lagen die täglichen Besucherzahlen des Freizeitheims bei durchschnittlich 220 Personen, die Spitzenwerte späterer Jahre sogar bei über 400. Der erste Heimleiter Günther Back und seine Mitarbeiter hatten ein vielseitiges Programm organisiert, das den Geschmack der Jugend offenbar traf. Neben Räumen für die Hausaufgaben gab es eine Teeküche, einen Tischtennisraum und eine Bastelwerkstatt. Tischkicker, Boccia und Federball erfreuten die Bewegungshungrigen; die Leseratten bedienten sich am Bücher­regal. Brettspiele, Stereoanlage und Fernsehgeräte rundeten das Unterhaltungsprogramm ab.

      Auf besondere Beliebtheit stieß das Bastelprogramm. Der Mode der Zeit entsprechend waren Emaillearbeiten und Makrameeflechten mit Jutefäden besonders populär. Bauern- und Hinterglasmalerei wurde ebenso angeboten wie Kerzen­gießen und das Binden von Gewürzsträußchen. Beim „Tag der offenen Tür“ verkauften die Jugendlichen ihre Werke zugunsten karitativer Zwecke, beispielsweise um soziale Arbeit in Kolumbien zu unterstützen.

      In den Sommerferien bot das Freizeitheim Ausflüge und mehrtägige Reisen an, etwa in die Rhön oder in die Lüneburger Heide. Doch mit der Zeit gab es für solch intensive Freizeitangebote immer weniger Bedarf. Die Gründung weiterführender Schulen in den Landkreisen, bessere Verkehrsanbindungen und nicht zuletzt das erweiterte Angebot an Ganztagsschulbetreuung führte zu einem Rückgang der Besucherzahlen.

      Kernaufgaben im Blick

      In der Folge konzentrierte sich die Jugendarbeit im Freizeitheim stärker auf ihre Kernaufgaben. Bis heute nimmt die Hausaufgabenbetreuung dabei einen zentralen Raum ein. Seit 1996 wird sie vom Kultusministerium offiziell als Ganztagsprojekt anerkannt und finanziell unterstützt. 20 Plätze stehen Schülerinnen und Schülern aller Schulzweige zur Verfügung. Sie werden in Fünfergruppen intensiv betreut.

      2010 legte der Jugendtreff den Namen „Freizeitheim“ ab und wurde zum „kom,ma“ – ein Begriff, der bewusst mit der Aufforderung „Komm‘ mal“ spielt. Und die Jugendlichen kommen gerne, denn attraktive Freizeitangebote gibt es nach wie vor kostenfrei und ohne Voranmeldung im „Offenen Treff“. Am Donnerstag finden besondere Aktionen mit Anmeldung statt, beispielsweise Film- und Musikaufnahmekurse, Schauspiel- oder Werkstattprojekte.

      Mit Elektronik

      2016 zog das kom,ma vom Vorderhaus in größere Räume im Hinterhaus um. Dort verfügt es über einen Saal mit professioneller Bühne. Altbewährtes wie Tischkicker und Tischtennis wurde um einen Fitnessbereich, Computer, Play­station und eine Ecke zum Musikmachen ergänzt. Die Küche wird nicht nur zur Essenszubereitung bei der Hausaufgabenbetreuung genutzt, sondern auch für Kochkurse.

      Seit 2013 leitet die Sozialpädagogin Marie Lauer die Einrichtung. Unterstützt wird sie von den Erziehern Dominic Gentil und Felix Eckstein, dem Berufspraktikanten Philipp Weber, einer Verwaltungsfachkraft, einem festangestellten Hausaufgabenbetreuer mit 12 bis 15 ehrenamtlichen Helfern sowie drei Küchenangestellten.

      Die beiden Erzieher bringen eigene Interessen in das Angebot des Jugendtreffs ein. Felix Eckstein ist begeisterter Rap-Musiker und betreut das hauseigene kleine Tonstudio, Dominic Gentil hat langjährige Erfahrung im Musiktheaterbereich. Im vergangenen Jahr brachte er als zehntägiges Ferienprojekt das Musical „Der Zauberer von Oz“ auf die Bühne.

      Auch für 2019 ist eine Musicalproduk- tion geplant. Der Schweinfurter Poetry-Slam für Jugendliche hat ebenfalls im kom,ma seine Heimat gefunden. Und natürlich wird das 50. Jubiläum groß gefeiert. Trotz seines respektablen Alters soll das kom,ma auf keinen Fall als alt­backen gelten.     

      Karen Anke Braun

      Party & Konzert

      Die Offene Jugendarbeit kom,ma feiert ihr 50. Jubiläum am 2. März in Schweinfurt, Schultesstraße 21 (Hinterhof). Eröffnet wird das Programm um 14.30 Uhr mit einem Kuchenbuffet. Es folgen Grußworte und Rückblick, das Marionettentheater „Der Mond der Prinzessin Leonore“, ein Auftritt des Singer-Songwriters Matze Rossi und ab 19 Uhr eine Party mit DJ. Zeit für Begegnungen und für das Stöbern im Bildarchiv ist ebenfalls eingeplant. Anmeldungen bitte über E-Mail „info@kom-ma.biz“ oder Telefon 09721/4740810. Bereits am 1. März findet um 19 Uhr ein Jubiläumskonzert mit Scep und Savanna Skean statt. Hierfür ist keine Anmeldung nötig.