Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Krokusse

Ihr katholisches Magazin – ab Ostern 2024

Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

    Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

      Mehr

      Keiner hört richtig zu

      Auch in Deutschland rumort es. Die soziale Ungleichheit nimmt immer weiter zu.
      Aus dem Englandurlaub zurück, die schönen Eindrücke noch lebhaft vor Augen: Die Südküste mit ihren Kreidefelsen von Dover, die Städtchen mit ihren charmanten Häusern, den kleinen Läden und Cafés – die mit den kunstvollen Schaufenstern aus Queen Victorias Zeiten. Noch immer stellen diese den längst vergangenen Reichtum des einstigen Kolonialreiches zur Schau. Wunderschön, nur ...   Auch die Zeit der reichen Schlossbesitzer scheint zu Ende zu gehen. Ihre Prachtbauten mit den weitläufigen Parkanlagen –größtenteils durch Ausbeutung entstanden – hinter all dieser ganzen Pilcher-Romantik bröckelt es. Die einstigen Schlösser – zum Repräsentieren gebaut – sind von ihren Besitzern finanziell nur schwer zu halten.   Und dann der bevorstehende Brexit, der Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU). Ein Besuch am Tresen eines Pubs bringt es an den Tag: In der Frage des Ausstiegs – harter Brexit, weicher Brexit, oder Rücknahme des Brexit – darüber scheiden sich auch in der Alkohol geschwängerten Zone die Geister.   Die einen, die bei der EU bleiben wollen, die anderen, die eine Trennung befürworten mit gleichzeitigem Ankuscheln an der breiten Schulter der EU. Und das dritte Lager, seine Anhänger wollen immer noch den harten Kurs mit allen Konsequenzen. Viele von ihnen trauern der alten Zeit nach, als Englands Industrie noch mächtig unter Dampf stand.   Die Malocher von einst, sie träumen von Arbeit zu gerechten Löhnen, die eine Familie auch ernähren können. Sie träumen von Kameradschaft, sehnen sich nach Solidarität. Sündenbock ist die EU, von der sie sich gegängelt fühlen.   Auch in Deutschland rumort es. Nur keiner hört richtig hin. Die soziale Ungleichheit nimmt immer weiter zu. Besserung ist kaum in Sicht. Fangen wir doch an, den Nöten jener Menschen wieder mehr Beachtung zu schenken, die im Niedriglohnsektor arbeiten, oder auch den zahlreichen Alleinerziehenden. Wann haben wir ihnen das letzte Mal richtig zugehört und vor allem Schlüsse aus ihren Sorgen gezogen? MATTHIAS RISSER