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      Kommentar von Matthias Risser

      Kann sich das Bistum das leisten?

      Besorgt stellt man fest, dass die Zahl der Ehrenamtlichen schrumpft und die Arbeit auf immer weniger Schultern lastet.

      Wenn die St. Laurentiusgemeinde Heidingsfeld am 25. Oktober zum Festgottesdienst anlässlich der Weihe ihrer Kirche vor 70 Jahren einlädt, wissen die wenigsten etwas über die Wiederaufbauzeit zu erzählen. Zeitzeugen gibt es nur noch ganz wenige. Und Geschichtsinteressierte wie den Kirchenpfleger Otto Baumann kann man an einer Hand abzählen.

      Zwar wissen einige, dass ihre Kirche wie viele andere Gotteshäuser in Würzburg am 16. März 1945 zerstört wurde. Andere dagegen haben nur ihre aus Muschelkalkblöcken massiv errichtete Kirche vor Augen. Gebaut für die Ewigkeit ...?

      Ein Trugschluss, wie sich gegen Kriegsende erwies. Dass ein einziger Bombenangriff genügte, um über viele Jahrhunderte Überliefertes dem Erdboden gleichzumachen, kann sich heute in unserer saturierten Gesellschaft kaum noch einer vorstellen. Immer wieder wird bei Jubiläen wie diesem an den Aufbauwillen der Altvorderen mit Worten des Danks erinnert. Und: dass St. Laurentius die erste Kirche in Würzburg war, die innerhalb von nur fünf Jahren aus Ruinen wiedererstanden ist. Angesichts dieser Leistung müssen wir Jüngeren uns fragen: Würden wir heute – wie einst Nachkriegspfarrrer Fritz König und seine Helfer – auch noch zu Pickel und Schaufel greifen?

      Besorgt stellt man fest, dass die Zahl der Ehrenamtlichen schrumpft und die Arbeit auf immer weniger Schultern lastet – nicht nur bei der Kirche. Im Bereich Sanierungen aber gibt es die Freiwilligen noch, die „Rentnertruppen”. Durch ihr Tun für Gottes Lohn helfen sie, die Kosten kräftig zu drücken. Aber wie lange werden diese fleißigen „Nachfahren” von Pfarrer Fritz König körperlich noch zulangen können?

      Kirchenpfleger haben heute einen Spagat zu leisten: Sie müssen Leute vor Ort zur Mithilfe motivieren und zugleich auf Betteltour gehen wie weiland die Franziskaner-Minoriten. Mit dem diözesanen Baumoratorium (Baustopp) setzen die Verantwortlichen viel Vertrauen aufs Spiel. Vor allem den guten Draht zur Basis – kann sich das Bistum das wirklich leisten?   

      Matthias Risser