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      Jesuiten-Rundgang durch Würzburg

      Der erste Jesuit, der Würzburg besuchte, war Petrus Canisius. Später als erhofft, kam mit Pater Rabenstein 1566 ein Jesuit dauerhaft nach Würzburg, ein Jahr darauf kamen 17 weitere Ordensmitglieder in das neu gegründete Jesuitenkolleg. Vier Jesuiten sind heute in Würzburg. Die Katholische Akademie Domschule hat gleich mehrere Veranstaltungen zum Jubiläum initiiert. Eine davon war ein Stadtrundgang durch Würzburg.
      WÜRZBURG. Vor 450 Jahren, am 31. Juli 1556, starb Ignatius von Loyola. Der Gründer der Gesellschaft Jesu hinterließ ein großes geistiges Erbe und einen Orden, der heute 19565 Mitglieder in 125 Ländern der Erde hat. Vier Jesuiten sind heute in Würzburg. Die Katholische Akademie Domschule hat gleich mehrere Veranstaltungen zum Jubiläum initiiert. Eine davon war ein Stadtrundgang durch Würzburg. Auf eine Spurensuche der Jesuiten hatten sich der Kirchenhistoriker Prof. Wolfgang Weiß, Jürgen Emmert vom Kunstreferat der Diözese und Florian Kluger vom Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft begeben.

      Große Hoffnungen setzten die süddeutschen Bischöfe vor 450 Jahren in den noch jungen Jesuitenorden. Bereits im Todesjahr von Ignatius 1556 gingen sie auf Petrus Canisius, den neu gewählten Provinzial der oberdeutschen Jesuiten, zu und wollten die Jesuiten in ihre Diözesen holen. Der Würzburger Fürstbischof Melchior Zobel von Giebelstadt erhoffte sich in der Zeit der Reformation vor allem eines: spirituell und theologisch profilierte Seelsorger für ein Kolleg in der Bischofsstadt. Doch konnte der Orden noch nicht ausreichend Personal stellen.

      Die ersten Jesuiten kommen
      Der erste Jesuit, der Würzburg besuchte, war Petrus Canisius. Später als erhofft, kam mit Pater Rabenstein 1566 ein Jesuit dauerhaft nach Würzburg, ein Jahr darauf kamen 17 weitere Ordensmitglieder in das neu gegründete Jesuitenkolleg. Bischof Friedrich von Wirsberg hatte mit dem jungen Orden einen Vertrag geschlossen. Die Aufgaben lagen vor allem im Bildungsbereich. Die Jesuiten eröffneten eine Partikularschule und übernahmen das neue Seminar im „Hof zum Fresser“. Später kamen die Stelle des Dompredigers und die Lehre von Philosophie und Theologie an der Universität dazu.

      Neben der Bildung bemühte sich die Gesellschaft Jesu aber auch um die Volksseelsorge. Als Missionare und Prediger hatten sie ein Gespür dafür, anschaulich und unmittelbar zum Volk zu sprechen. Die bekanntesten sind Petrus Canisius, Friedrich Spee und Georg Vogler. Bis zur Auflösung des Ordens 1773 war die Gemeinschaft der Jesuiten ein wichtiger Teil des kirchlichen Lebens in Würzburg. Obwohl der Orden 1814 wieder hergestellt wurde, konnten die Jesuiten erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in der Stadt Würzburg Fuß fassen. Im Priesterseminar übernahmen sie die Aufgabe des Spirituals, später die Seelsorge an der Hochschulgemeinde.

       

      Vom Haudegen
      zum Ordensgründer

      1491 erblickt Iñigo de Loyola auf seinem Heimatschloss im Baskenland das Licht der Welt. Es ist eine Zeit des Umbruchs: Christoph Kolumbus segelt nach Amerika, die neue Welt wird entdeckt, das Militär hat einen hohen Stellenwert. Auch Loyola wählt für sich den Soldatenberuf. Ein späterer Ordensbruder schreibt über ihn bis zum dreißigsten Lebensjahr: „Er war mutwillig im Spiel, in Frauengeschichten, in Raufhändeln und Waffentaten. Er war versucht und besiegt vom Laster des Fleisches.“
      Seiner militärischen Karriere im Dienst des Vizekönigs von Navarra macht eine Kriegsverletzung ein Ende. Am Pfingstmontag 1521 zerschmettert eine französische Kanonenkugel sein linkes Bein. Während seiner Genesung vollzieht Iñigo seine geistliche Wende. Er ändert sein Leben. Nachdem er seine Waffen der Muttergottes zu Füßen gelegt hat, führt er für fast ein Jahr in Manresa ein strenges Büßerleben. Dies führt ihn fast bis zum Selbstmord, doch erfährt er in dieser Zeit auch sein Erleuchtungserlebnis. Hier sind die ersten Anfänge der „Unterscheidung der Geister“ und der „Geistlichen Übungen“ zu suchen.
      Weil Iñigo vor der spanischen Inquisition fliehen will, wechselt er zum Studium nach Paris. Er nennt sich nun Ignatius. In Paris sammelt er auch seine ersten Gefährten um sich. Zu siebt legen sie am 15. August 1534 auf dem Montmartre bei Paris ein Gelübde ab. Sie wollen in Armut leben und ins Heilige Land wallfahren. Sollte dieses Unternehmen nicht gelingen, wollen sie nach Rom aufbrechen und sich dem Papst zur Verfügung stellen. Weil die Wallfahrt scheitert, geht die Gruppe nach Rom. Dort wird 1540 die „Societas Jesu“, die Gesellschaft Jesu, vom Papst anerkannt.
      Ignatius wird 1541 der erste Obere des Ordens. Nach militärischem Vorbild wird der Ordensobere „General“ genannt und hat nahezu uneingeschränkte Befehlsgewalt über die Mitglieder. Fast 20 Jahre wirkt der Gründer Ignatius in Rom und stirbt am 31. Juli 1556.