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      Kommentar von Eva Brüntrup

      Internate sind wieder „in“ – und schließen

      Kommentar von Eva Brüntrup
      Gesellschaftliche Veränderungen – allein erziehende Mütter und Väter, berufstätige Eltern –, aber auch die Ergebnisse der Pisa-Studie haben in unserem Land nicht nur zu einer intensiven Diskussion über die Einführung von mehr Ganztagsschulen geführt, auch Internate scheinen wieder „in“ zu sein. Zumindest berichten viele Häuser über eine steigende Nachfrage nach Internatsplätzen. Nicht nur familiäre Notsituationen werden als Grund genannt, sondern häufig auch der Wunsch der Eltern nach qualifizierter Betreuung, individueller Förderung, fachlicher Hilfe bei Schulproblemen – und Vermittlung christlicher Werte. Eine Chance für christliche Internate. Klosterschulen mit ihren Internaten nämlich setzen bereits seit dem Mittelalter Maßstäbe für Bildung und Erziehung. Darauf weist der Verband Katholischer Internate und Tagesinternate e. V. hin. Als familienergänzendes, nicht familienersetzendes Angebot verstehen die dem Verband angeschlossenen Einrichtungen heute die Ganztagsbetreuung im Internat.
      Doch ist deren Situation nicht rosig. So wird voraussichtlich zum Ende dieses Schuljahres das einzige noch existierende katholische Knabeninternat in unserer Diözese – das Aloyisianum in Lohr am Main – seine Pforten schließen. Die Mariannhiller Missionare, bisher Träger des Hauses, sehen sich dazu aus personellen und finanziellen Gründen gezwungen. Und auch die Internatsleiterin des Mädchenbildungswerkes in Gemünden am Main befürchtet in absehbarer Zeit aus den gleichen Gründen ähnliche Konsequenzen für ihr Internat.
      Und das, obwohl auch in diesen beiden Häusern die Nachfrage nach Internatsplätzen merklich gestiegen ist. Der Ordensnachwuchs fehlt und vor allem das Geld. Zuschüsse – auch kirchliche – werden gekürzt oder gestrichen. Auch die Diözesen müssen sparen, müssen Schwerpunkte setzen. „Qualität vor Quantität“ heiße es künftig in der Seelsorge, schreibt etwa auch Bischof Paul-Werner in den „Leitlinien und Perspektiven der Seelsorge in der Kirche von Würzburg“. Sollte da aber nicht gerade die Sorge um die Jugend besonderen Stellenwert genießen, als die Investition in die Zukunft schlechthin? Wenn alle – Orden, Bistum und engagierte Eltern – sich zusammentun und jeder seinen machbaren Beitrag leistet, könnte man dann gemeinsam nicht vielleicht doch schaffen, was ein Orden allein nicht mehr kann?