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      Gedanken zum Evangelium – Erster Fastensonntag

      Innehalten und nachdenken

      Mit dem Aschermittwoch hat die Fastenzeit begonnen. Viele Menschen nehmen sich auch für diese Zeit etwas vor. Doch wie kann das gelingen? Eine Idee liefert das Evangelium vom Ersten Fastensonntag.

      Evangelium

      In jener Zeit wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel versucht werden. Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird. Er aber antwortete: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt. Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er um deinetwillen, und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen. Darauf ließ der Teufel von ihm ab und siehe, es kamen Engel und dienten ihm.    
      Matthäus 4,1–11

      Vielleicht geht es Ihnen ja auch so. Gerade eben, so kommt es mir vor, habe ich mir noch meine Vorsätze fürs neue Jahr 2023 zurechtgelegt und diese auch – mal mehr, mal weniger – eingehalten. Jetzt steht schon die nächste prägende Zeit ins Haus.

      Mit dem Aschermittwoch hat die Fastenzeit begonnen, die österliche Bußzeit, die Zeit der Vorbereitung auf das Osterfest. Viele Menschen nehmen sich auch für diese Zeit etwas vor. Es sind 40 Tage, die uns geschenkt werden, um das alltägliche Leben in den Fokus zu nehmen, um uns selbst näherzukommen, um uns (wieder neu?) Klarheit und Ordnung über das eigene Leben zu verschaffen und um die Beziehung zu Gott zu vertiefen. Doch wie kann das gelingen?

      Eine Idee liefert das Evangelium vom Ersten Fastensonntag. Es erzählt davon, wie Jesus nach seiner Taufe vom Geist Gottes in die Wüste geschickt wird. Die Wüste ist ein Ort der Leere, der Ödnis, der Langeweile und der Einsamkeit.

      Jesus nimmt in diesen 40 Wüsten­tagen Abstand von Menschen, von Beziehungen, von Begehrlichkeiten aller Art, von allem, was ablenkt von sich selbst. Nach dieser langen Zeit des Verzichts und der Enthaltsamkeit wird Jesus dreimal in Versuchung geführt:

      Die Versuchung, seinen körperlichen Bedürfnissen nachzugehen – stille deinen Hunger mit dem aus Stein verwandelten Brot!

      Die Versuchung, die Hilfe Gottes leichtfertig in Anspruch zu nehmen – Gott fängt dich schon auf, wenn du dich vom Tempel stürzt.

      Und zuletzt die Versuchung, für Reichtum und Pracht vom Glauben abzufallen – das alles wird dir gehören, wenn du mich anbetest, so verspricht es ihm der Versucher.

      Doch Jesus widersteht allen Verführungen, und das nach 40 Tagen des Alleinseins und Fastens – wie schafft er das?

      Jesus hat wohl in der Wüste für sich erkennen und erfahren dürfen, dass er allumfassend von Gott geliebt ist, dass er sich gehalten und getragen wissen darf in jeglicher Situation: in aller Leere, in der Einsamkeit, im Ausgeliefertsein ...

      Nichts kann ihn trennen von dieser Liebe Gottes. Das gibt ihm eine Richtung, ein Ziel, eine Orientierung, diese Liebe bestimmt sein Handeln.

      Was können wir aus diesem Evangelium für uns persönlich mit in die Fastenzeit nehmen?

      Wir könnten uns darin üben, unser eigenes Leben mit all seinen Versuchungen genauer zu beobachten und wahrzunehmen. Es ist hilfreich, bei einer Versuchung nicht gleich dem ersten Impuls zu folgen, sondern erst einmal innezuhalten und zu überlegen: Was passiert da eigentlich gerade?

      Ein jeder Mensch hat seine eigenen Versuchungen, vielleicht finden Sie sich ja hier wieder: Mir liegt etwas auf der Zunge, das kann ich unmöglich unkommentiert lassen! Das leckere Stück Torte sieht aber auch zu gut aus! Ich hab zwar schon den ganzen Schrank voller Kleider, aber diese Bluse muss ich einfach haben! In der Fastenzeit können wir unsere Werte, Prinzipien und Überzeugungen ausgraben und zum Glänzen bringen. Worin stehe ich fest, wo bin ich eindeutig und klar? Welche Rolle spielt dabei mein Glaube, mein Vertrauen darin, dass ich in Gottes Liebe gehalten bin? Je deutlicher meine Ausrichtung ist, umso überlegter und konkreter kann ich mein Leben gestalten und den alltäglichen Versuchungen widerstehen oder mich ihnen auch einmal hingeben.

      Denn ich weiß schließlich, was hinter meiner Entscheidung steckt.

      Elke Wallrapp (elke.wallrapp@bistum-wuerzburg.de) ist Pastoralreferentin im Pastoralen Raum Hammelburg.