Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Krokusse

Ihr katholisches Magazin – ab Ostern 2024

Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

    Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

      Mehr
      Streiflichter aus einer Gruppenleiterschulung des BDKJ

      Ideen entwickeln und Vorbild sein

      Streiflichter aus einer Gruppenleiterschulung des BDKJ
      Was kann die Motivation für Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren sein, sich zu Gruppenleitern ausbilden zu lassen? Woher kommen solche Jugendliche? Was haben sie für Ziele? Unsere Autorin hat für uns eine Schulung besucht und Mädchen und Jungen über ihre Beweggründe befragt. Die Antworten sprechen für sich selbst.
       
      Es war für mich ganz überraschend, dass einige Glauben mit der Vorstellung verbunden haben, wir laufen den ganzen Tag mit der Bibel herum und besuchen den Gottesdienst“, erklärt Christian Seufert (22), Mitglied des Schulungsteams des BDKJ Schweinfurt. Für ihn war eine lebendige Freizeitgestaltung in der Gemeinde auch immer ein Stück „gelebter Glaube“. Gleichzeitig bedauerte er, dass für viele Kids das Erlebnis der Gemeinschaft allein nicht mehr ausreiche. „Kinder wollen heute immer etwas geboten bekommen“. Diesen Trend haben auch seine Kolleginnen Ulrike (21) und Eva-Maria (20) bei einer Gruppenleiterschulung für 14 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren aus vier Schweinfurter Pfarreien im KJG-Haus in Schonungen bestätigt.
      Die Gründe dafür seien vielfältig. Eva-Maria hebt hervor: „Durch die unterschiedlichen Freizeitangebote wird es immer schwieriger, Kinder für kirchliche Aktivitäten zu begeistern.“ Ulrike fügt hinzu, mangelndes Interesse der Eltern beeinflusse auch die Kinder negativ. Beide haben die Erfahrung gemacht, dass die Nachfrage für die kirchliche Jugendarbeit bestehen bleibt, wenn Kinder über längere Zeit integriert werden. Hier wurde die Bedeutung der eigenen Biographie deutlich. Durch das Aufwachsen in der Gemeinde hatten sich die Mädchen schon als Jugendliche zu Gruppenleiterinnen ausbilden lassen und spürten den starken Wunsch, ihre Erfahrungen weiterzugeben.

      Die Schulungsteilnehmer legen ganz unterschiedliche Vorstellungen an den Tag, warum gerade sie Gruppenleitung übernehmen möchten. So folgte Teresa (16) den Bitten ihrer Freundin, sie zu dem Seminar zu begleiten. Sie habe sich schon vorher über die Leitung von Gruppenstunden informiert und erfahren, dass die Seminarteilnahme Voraussetzung sei, um als Gruppenleiterin tätig sein zu dürfen. Die Aufgabe, die sie nun erwartet, ist für sie nicht neu. Früher habe sie ministriert, auf Kinder aufgepasst und versucht, ihnen etwas beizubringen. Sie hofft auf Unterstützung in der Gemeinde, falls es in der Gemeinschaft zu Problemen kommt. Ihr gefällt die sehr gute und freundlichenGemeinschaft unter den Teilnehmern. Man habe die Adressen ausgetauscht, um in Kontakt zu bleiben.
       
      Katharina (16) folgte dem Beispiel ihres jetzigen Gruppenleiters. Außerdem sei es ihr Wunsch, Erzieherin zu werden, ein maßgeblicher Grund für ihre Entscheidung gewesen. Als Ministrantin ist sie in ihrer Pfarrgemeinde sehr integriert. Für sie bedeutet die bevorstehende Verantwortung, auf Gefahrenquellen hinzuweisen und den Kindern Werte im Alltag zu vermitteln.
      Thomas (16) assoziiert mit dem Gruppenleiter sieben schöne Jahre als einfaches Mitglied einer Kindergruppe, in denen er viel Spaß erlebte. Diese Freude an andere weiterzugeben entspricht seinem „Pflichtgefühl“. Seine erste Führungsaufgabe in der Pfarrei wird er sich mit weiteren Gruppenteilnehmern teilen. Für ihn bedeutet Verantwortung neben dem Schutz der Kinder auch die Unterstützung der Kinder in Glaubensfragen.
       
      Darin gibt ihm Martina (16) Recht. Sie bewertet das Seminar als „brutal“ gut, die Leute seien „einfach in Ordnung“. Sie habe es genossen, miteinander etwas zu machen und von anderen Neues zu lernen. Motiviert habe sie zu der Ausbildung ihr Vergnügen mit Kindern zu arbeiten. Darin sieht sie wichtige Erfahrungen für die Zukunft. Verantwortung bedeutet für sie „nicht nur auf die Sicherheit der ihr anvertrauten Kinder zu achten, sondern auch die Vorstellungen der Erziehungsberechtigten zu vertreten.“ Bei ihren Gruppenstunden legt die aktive Ministrantin darauf Wert, den Kindern den Glauben nicht aufzuzwingen. Das Seminar habe ihr einige neue Impulse gegeben. So sehe sie in jedem Spiel, das Gemeinschaft und Freundschaft fördert, auch eine Verbindung zu ihrem Glauben. Er werde für sie vor allem durch Sport und Natur erfahrbar.
      Markus (16) schmiedet weitere Pläne für eine Erneuerung der Jugendarbeit. So wünscht er sich, dass die Kinder in den Jugendgottesdiensten mehr spielerisch einbezogen werden. Er beklagt, dass sich die Erwachsenen in der Gemeinde bisher für die Jugendarbeit zu wenig engagiert hätten – mit der Ausnahme, dass sie ihre Kinder schickten.
       
      Ausschlaggebend für die Seminarteilnahme waren bei der 17jährigen Christina ihre guten, langjährigen Erfahrungen als Gruppenkind in der Gemeinde sowie die Prägung durch ihre Eltern. Die Vermittlung des Glaubens in den Gruppenstunden empfindet sie als wichtig. Im Seminar haben sie beispielsweise einige Vertrauensspiele oder Spiele zur Stärkung der Gemeinschaft geprobt. Als Anregung für ihre Gemeinde denkt sie an modernere, jugendbezogenere Gottesdienste, wie etwa an „Erlebnisgottesdienste“. Gleichzeitig hofft sie auf gemeinsame Aktionen mit der Jugend in anderen Pfarreien.
       
      Julian (16) erklärt: „Meine ganze Familie ist in der Gemeinde aktiv, daher bin ich immer integriert.“ Er ist sich bewusst, dass er eine Vorbild-Rolle übernimmt. Als Beispiel nennt er: „Ich kann die Kinder während der Gruppenstunde nicht auffordern den Sonntagsgottesdienst zu besuchen, wenn ich selbst nicht gehe.“