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      Gedanken zum Evangelium – Zweiter Sonntag im Jahreskreis

      Heilsam wie die Mistel

      Jesus von Nazaret – wer bist du? Was haben wir mit dir zu tun? Im Musical „Jesus Christ Superstar“ klingt diese Frage des Widersachers/des Teufels so eindringlich, schallt überlaut und will letztendlich von den Zuschauern eine Antwort aus dem Herzen! Vor über 2000 Jahren stellten sich viele Zeitgenossen von Jesus genau diese Frage auch. Viele überlegten, ob nicht dieser Johannes der Täufer am Jordan der verheißene Retter sei. Jesus selbst gab keine Antwort auf diese Frage. Selbst, als ein Pontius Pilatus ihn bei seinem letzten Verhör fragte: „Wer bist du?“, gab er keine Antwort.

      Evangelium

      In jener Zeit sah Johannes der Täufer Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war. Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, damit er Israel offenbart wird. Und Johannes bezeugte: Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb. Auch ich kannte ihn nicht; aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft. Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist der Sohn Gottes.

      Johannes 1,29–34

      Mistel – eine geheimnisvolle Pflanze. Vielen dient sie heute als Weihnachtsschmuck. Und: Wer unter einer Mistel steht, darf geküsst werden (alter Brauch). Mistel – Zaubertrank von Asterix und Obelix, der übermenschliche Kräfte schenkte und aus Misteln gebraut wurde.

      Eine Mistel wächst gegen viele Regeln in der Natur. Sie blüht im Winter, trägt Früchte im Winter. Sie wächst nicht dem Licht entgegen, aber auch nicht nach der Schwerkraft; deshalb wird sie zur „Kugel“. Die Beeren zu essen ist gefährlich. Aber in der richtigen Dosierung sind sie und die Mistelblätter ein wirksames Mittel gegen Krebs. Denn die Pflanze bekämpft sein Wachstum, lindert die Schmerzen und verbessert die Stimmung samt Appetit des Patienten.

      Schon die Namen dieser faszinierenden Pflanze lassen aufhorchen. Drudenfuß, Hexennest, „Königin des Heils“ – und das alles, weil sie selbst eine Krebspflanze ist, aber zugleich gegen den Krebs einsetzbar ist. Wir kennen das schon von der Schlange her: Ihr Gift lässt sich durch ein Serum bekämpfen, das ebenfalls aus der Schlange herrührt.

      Jesus von Nazaret – wer bist du? Was haben wir mit dir zu tun? Im Musical „Jesus Christ Superstar“ klingt diese Frage des Widersachers/des Teufels so eindringlich, schallt überlaut und will letztendlich von den Zuschauern eine Antwort aus dem Herzen! Vor über 2000 Jahren stellten sich viele Zeitgenossen von Jesus genau diese Frage auch. Viele überlegten, ob nicht dieser Johannes der Täufer am Jordan der verheißene Retter sei. Jesus selbst gab keine Antwort auf diese Frage. Selbst, als ein Pontius Pilatus ihn bei seinem letzten Verhör fragte: „Wer bist du?“, gab er keine Antwort.

      Jesus von Nazaret – wer bist du? Im Evangelium hören wir eine klare Antwort des Johannes: Er ist der Sohn Gottes! Er ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Johannes bekennt sich zu Jesus, dem von Gott verheißenen Retter. Johannes nimmt wahr, was geschieht: mit Jesus, um Jesus, durch Jesus.Und genau das ist die Botschaft des Täufers Johannes. Eindringlich ruft er den Menschen seiner Zeit zu: Schaut hin, was geschieht! Hört, was in Wort und Tat verkündet wird und erkennt: Er ist da! Er ist in unserer Mitte. Er steht mitten unter uns.

      Ja, es geschieht so viel Böses, so viel Leid, so viel Gewalt in unserer Mitte! Die Dunkelheit zwischen den Menschen, aber auch zwischen Gott und Mensch scheint alle Freude am Leben auszulöschen. Wer aber auf Jesus schaut, wer Ihm vertraut, wer sich und sein Leben, wer die Menschen ansteckt mit dem Licht der Liebe, der wird erfahren: Jesus ist der Retter der Welt. Er nimmt alle Dunkelheit hinweg. Er befreit uns zum Leben. Er ist wirklich das „Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“, wie wir in der Heiligen Messe vor dem Kommunionempfang bekennen. Gottes Lamm: Brot, Leben, Gemeinschaft, Liebe!

      Wenn wir erkennen – aus dem Glauben, mit Vertrauen: Jesus Christus ist der Sohn Gottes!, dann können wir alle heilenden Kräfte in uns stärken, damit die vielen Dunkelheiten im Leben unserer Tage endlich wieder den „Hauch Gottes“ spüren, der die Liebe neu aufflammen lässt; der die Botschaft Jesu wieder in hellem Licht strahlen lässt. Lassen wir es zu! Bekennen wir mit dem verstorbenen Papst emeritus Benedict XVI.: Jesus, ich liebe dich!

      Rudolf Haas (rudolf.haas@bistum-wuerzburg.de) ist Ständiger Diakon im Pastoralen Raum Würzburg Nord-West.