Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Krokusse

Ihr katholisches Magazin – ab Ostern 2024

Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

    Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

      Mehr
      Kommentar von Raphael Schlimbach

      Geld hilft beim Schweigen

      Anfang März findet in Katars Hauptstadt Doha das letzte große Turnier im Beachvolleyball vor Olympia 2021 statt. Im Vorfeld hatten Katars Behörden verboten, dass weibliche Athletinnen mit den üblichen Sportbikinis teilnehmen. Die deutschen Volleyballerinnen Karla Bogner und Julia Sude, sagten deshalb aus Protest die Teilnahme ab. Nach andauernder Kritik, konnten die Verantwortlichen schließlich doch noch überzeugt werden, die Bikinis zuzulassen.

      Also alles wieder gut? Nein! Denn es ist nicht das erste Mal, dass Katar im Vorfeld von Sport-Events in Kritik gerät. 2015 richtete das Emirat die Handball-Weltmeisterschaft aus. Eine eigene Nationalmannschaft gab es nicht. Die wurde kurz vor dem Turnier mit neu eingekauften Staatsbürgern konstruiert. Auch von Menschenrechtsverletzungen war die Rede. Die britische Zeitung „Guardian“ spricht im Vorfeld der Handball- und der in Katar geplanten Fußball-WM im Jahr 2022 davon, dass auf WM-Baustellen in Katar jeden Tag ein Arbeiter stürbe. Auch in anderen Bereichen leiden Menschen: Auf Homosexualität etwa, stehen in Katar Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren oder auch Stockhiebe. Menschenrechtler üben immer wieder Kritik; auch die Kirche.

      Schon 2015 kritisierte der Kölner Kardinal Woelki, dass Sport-Verbände bei Events in Katar ihre politische Verantwortung vergäßen. Der Bamberger Erzbischof Schick merkte an, man blende das Schicksal der Menschen in Katar aus. Funktionäre wie Fußballs „Kaiser“ Franz Beckenbauer, weisen Kritik von sich und trennen Politik von Sport. Perfide, bedenkt man, dass Leute für die Vorbereitung der Sportevents sterben. Es ist ein Skandal, der eigentlich zum Boykott von Veranstaltungen wie der Fußball-WM 2022 führen sollte.

      Zu erwarten ist aber, dass man im Westen das Unrecht in Katar weiter ausblendet. Denn so eine WM ist schön anzusehen und zumindest für die Sportverbände gibt es im Öl-Königreich Katar eines in Überfluss zu holen: Geld. Wen interessiert da schon der ein oder andere Tote.

      Raphael Schlimbach