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      Kommentar von Wolfgang Bullin

      Gebrauchen, nicht verbrauchen

      Klimawandel und Corona sind Phänomene, die – einander ablösend und auch überlagernd – bei vielen Zeitgenossen zu Verunsicherung und Nachdenken geführt haben. Sie haben gezeigt, dass der bisherige Umgang mit dem Planeten Erde unsere Lebensgrundlagen bedroht, haben klargemacht, auf welch tönernen Füßen unser Finanz- und Wirtschaftssystem steht.

      So haben sie auch zu einem allgemein wahrnehmbaren Veränderungsdruck geführt, bei vielen sogar zu Veränderungsbereitschaft. Die Politik hat entsprechende Programme und Gesetze auf den Weg gebracht, viele Bereiche in Wirtschaft und Gesellschaft sollen umgebaut werden. Leider wird dabei allzuoft der Eindruck vermittelt, die erforderlichen Ziele könnten erreicht werden, ohne dass der Einzelne seinen Lebensstil groß ändern oder sich gar einschränken muss.

      Im Gegenteil: So erscheint der von der Wirtschaft unter dem Stichwort „smart“ propagierte Beitrag zur Welt der Zukunft in Form von vernetzten und miteinander kommunizierenden Häusern, Autos und sonstigen Geräten wie das in die Zukunft verlängerte Versprechen des Bisherigen, nur moderner, effektiver, digitaler und leider auch teurer. Denn ganz ohne Eigenbeteiligung geht es dann doch nicht: Die Kosten trägt letztlich der Einzelne: als Verbraucher ­– ein in meinen Augen zwar fürchterliche, aber leider zutreffende Bezeichung – oder als Steuerzahler, der die Maßnahmen finanziert, mit denen man ihm bestimme Dinge schmackhaft machen oder Härten mildern will.

      Das gilt auch für die Abfederung der Preissteigerungen, die der als weitere existenzielle Bedrohung hinzugekommene Krieg in der Ukraine ausgelöst hat. Wie Klimawandel und Corona führt auch er vor Augen, wie zerbrechlich und bedroht unser kleines Stückchen Kosmos ist; bedroht durch Gier, Hybris und Engstirnigkeit, für die gerade in diesem Krieg Unsummen verpulvert, Werte, Lebensräume und Menschen geopfert werden. Auch so verbraucht der Mensch seine Umwelt und sich selbst. Wird er es schaffen, vom Verbrauchen wieder zum Gebrauchen zu kommen?

      Wolfgang Bullin