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      Pastoralreferent Thorsten Kapperer hat eine Seite über Fußball und Kirche online gestellt: "www.fussball-kirche.de"

      Fußball ist doch so leidenschaftlich

      Er ist ein Experte für das, was Fußball und Kirche verbindet. Und er ist Pastoralreferent. Die Rede ist von Thorsten Kapperer. Schon einmal hat der 2016 promovierte Theologe dem „Sonntagsblatt“ über seine beiden Leidenschaften erzählt. Der Anlass: die Publikation seiner von dem damaligen Würzburger Pastoralteologen Professor Dr. Erich Garhammer betreuten Dissertation mit dem Titel „Leidenschaft und Fußball. Ein pastoral-theologisches Lernfeld“ 2017.

      Kapperers Begeisterung für den Fußball ist geblieben. Und das Interesse daran, wie man Fußball und Kirche verbinden kann, auch. Die Nachfrage für Interviews, Seminare, Vorträge und Lesungen – 2018 hat er im Echter Verlag das Adventsbüchlein „Tooor. 24 Adventsimpulse für Fußballfreunde“ veröffentlicht – sei groß, berichtet Kapperer. Und das kontinuierlich seit vier Jahren. Deswegen hat er unlängst eine eigene Themenseite unter der Adresse „www.fussball-kirche.de“ online gestellt. Dort finden all diejenigen Impulse, die „König Fußball“ faszinierend finden und Anregungen suchen, wie man Kirche dynamischer machen kann.

      Fußballgott und heiliger Rasen

      Auf der ersten Seite begrüßen den Leser eine Frage mit Ausrufezeichen und eine neugierig machende Inhaltsangabe: „Fußballgott und heiliger Rasen?! Was die Kirche wirklich vom Fußball lernen kann.“

      Mit seinem Thema hat er es sogar bis in das Programm eines großen Privatsenders geschafft: 2019 kommentierte Kapperer als Experte für RTL eine Sendung. Die Anfrage kam von der Medienstelle der Deutschen Bischofskonferenz, erinnert er sich. Dort ging es um eine Familie, die ihr Kind in der Stadionkapelle Frankfurt taufen ließ, den Stadionsfriedhof von Schalke 04 und einen christlichen Fanklub. Besonders bemerkenswert: Vor einem Spiel hätten in einem Raum 30 – normalerweise miteinander verfeindete – Dortmund- und Schalke-Fans gebetet.

      „Zum Sport gehört eine gewisse Rivalität”

      Gegen die Konkurrenz im Fußballgeschäft hat er an sich nichts einzuwenden. „Zum Sport gehört eine gewisse Rivalität. Das sollte man nicht nivellieren. Wenn man ihn auf den aktuellen Tabellenplatz  „seiner“ Mannschaft – Kapperer ist bekennender VfB Stuttgart-Fan – anspricht, hält er sich zurück: „Dem VfB geht es gut“, sagt er. „Man wird ja bescheiden.“ 

      Kritisch sieht der Experte die ökonomische Entwicklung im Fußballgeschäft: „Immer weniger kriegen immer mehr“, sagt er nachdenklich. „Die Summen werden immer irrsinniger.“ Deswegen sei das Thema „Fußball und Kommerz“ immer aktuell: Nicht ohne Grund hätten sich viele Fans emotional vom Fußball verabschiedet. Die Tätigkeit der „Ultras“ betrachtet Kapperer differenziert: „Die werden mir oft zu kritisch dargestellt“, sagt er. „Sie legen den Finger in die Wunde des modernen Kommerz-Fußballs.“

      Und dennoch: Kapperer bleibt an „seinem Thema“ dran. In den letzten Jahren hat der Theologe seine Aufsätze immer wieder neu geschrieben. „Es ist immer wieder interessant, sich auf neue Themen einzulassen“, berichtet er. Die Texte umfassten nur eine oder zwei DIN A4-Seiten – „Es muss kurz und knackig sein.“ Die Ausführungen kreisten unter anderem um das Thema „Fußball als Inspirationsquelle pastoraler Leidenschaft“, berichtet er.

      Leidenschaft – auch ein Thema für Kirche

      Leidenschaft, das sei ein Punkt, den die Kirche vom Fußball lernen könne. Sein Ratschlag an die Ehrenamtlichen: „Schaut nach euren Leidenschaften. Was ist dir wichtig?“ Ob jemand gerne in der Kirche vorbete oder Trauerarbeit mitbegleite – entscheiden sei, den Ehrenamtlichen nicht Form und Inhalte der Aufgaben zu delegieren. Diese sollten sich vielmehr von der eigenen Leidenschaft leiten lassen: „Fußball ist doch so leidenschaftlich. Da können wir uns als Kirche etwas abschauen“, meint er. Denkbar seien beispielsweise aber auch ein Gottesdienst für den örtlichen Fußballverein oder eine Sportleranandacht.

      Wer mag, kann Kapperer gerne zu einem Vortrag oder Seminar einladen – mögliche Themen findet er auf „www.fussball-kirche.de“. Ein Artikel über Fußball und Kirche wird für den Pfarrgemeindebrief gebraucht? Kein Problem – der Theologe stellt ihn gerne zur Verfügung.

      Stefan W. Römmelt