Beruhigende Worte angesichts recht beunruhigender Zeiten: Corona mit all seinen negativen Auswirkungen, der Brexit und die damit verbundene Abkehr Großbritanniens von der europäischen Idee sowie ein amerikanischer Ex-Präsident, der eine erschütterte US-Demokratie hinterlässt. Dann sind da noch zuletzt etwas aus dem Blick geratene Themen wie der Hunger im Jemen, die menschenunwürdigen Zustände in einigen Flüchtlingslagern, etwa Kara Tepe auf Lesbos, oder der Klimawandel, dessen Folgen immer spürbarer werden.
Wenn man all das betrachtet, kann man mutlos werden – zumal wenn man gerade die meiste Zeit ohne viel Ablenkung in den eigenen vier Wänden verbringt. Schnell geraten die schönen Dinge aus dem Blick. Doch es gibt sie natürlich auch jetzt, und wir sollten sie nicht übersehen. Manchmal sind diese Dinge klein: der Sonnenstrahl, der durch die verschneite Landschaft blitzt, das tolle Lied im Radio, das Telefonat mit Freunden. Manchmal sind sie aber auch groß: die Solidarität vieler in der Coronakrise mit ihren Mitmenschen, der unermüdliche Einsatz vor allem junger Leute für den Klimaschutz oder das starke Festhalten der Belarussen an der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Wir brauchen uns also nicht bange machen lassen, sondern dürfen hoffnungsvoll in die Zukunft schauen. Ja, das ist gerade nicht leicht. Ja, Jammern ist einfacher. Ja, wir haben es nicht immer selbst in der Hand, wie es genau weitergeht. Aber unsere Einstellung, die liegt bei uns. Schauen wir auf das Gute statt auf das Schlechte. Als Gläubige sollte uns das leicht fallen. Denn wir haben diese enorme Zusage: „Der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wo du unterwegs bist.“ So lautet das Versprechen an uns. Es ist ein riesiges Geschenk, vor allem in schwierigen Zeiten, für das wir dankbar sei sollten. Denn wir dürfen Gott vertrauen – und müssen uns nicht fürchten.
Anna-Lena Herbert