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      Kommentar von Wolfgang Bullin

      Es geht auch anders

      Obwohl heute viel und über mannigfache Wege und Kanäle kommuniziert wird, gibt es nicht mehr wirkliche Kommunikation oder gar Dialog.

      Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, sagt der Volksmund. Manchmal wünscht man sich, dass dieser Spruch mehr beherzigt würde angesichts der Qualität vieler der Äußerungen, mit denen man heutzutage geradezu zugetextet wird.

      Da wäre etwa das oftmals ins Unsägliche abgeglittene Niveau von in der Anonymität des Internets versendeter Äußerungen. Das reicht von Formulierungen, die der im Grundgesetz verankerten Unantastbarkeit der Menschenwürde Hohn sprechen, bis hin zu Folterphantasien und Morddrohungen.

      Da wäre aber auf der anderen Seite eine Sprache der politischen Korrektheit, die in zwei Haupterscheinungsformen auftritt: Die eine ist gekennzeichnet durch aufgeblasene, floskelhafte Redeweise, die viel sagt, aber wenig aussagt, die mehr auf Stimmungsmache denn auf Informationsvermittlung zielt.

      Die zweite kommt als Sprachpolizei – manche sagen auch Sprachdiktatur – daher, weil sie vorschreiben will, welcher Begrifflichkeit man sich zu bedienen hat. Nicht nur die Sprache der Gegenwart umschlingt sie mit ihren Krakenarmen, auch die Vergangenheit ist vor ihr nicht sicher, wie begriffliche „Säuberungsaktionen“ bei Neuauflagen literarischer Klassiker zeigen.

      Mitten im Getümmel wäre dann noch eine Kirche, die sich dem Vorwurf ausgesetzt sieht, eine Sprache zu sprechen, die von den Menschen nicht mehr verstanden wird. Manche sehen sie deswegen schon nicht mehr mittendrin, sondern eher als Randerscheinung.

      Obwohl heute viel und über mannigfache Wege und Kanäle kommuniziert wird, gibt es nicht mehr wirkliche Kommunikation oder gar Dialog.

      Vielleicht weil zuviel übereinander und zu wenig miteinander geredet wird? Vielleicht weil zu viel geredet und zu wenig zugehört wird? Vielleicht weil zuviel Engstirnigkeit und zu wenig Empathie im Spiel sind?

      Vielleicht weil es zu viel darum geht, Recht zu haben und zu behalten, und zu wenig darum, sich auszutauschen? Der jetzt beginnende Synodale Weg bietet die Chance, aller Welt vorzuleben, dass und wie es anders geht. 

      Wolfgang Bullin