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      Gedanken zum Sonntagsevangelium von Robert Borawski, Werneck

      Einsteiger gesucht

      Gedanken zum Sonntagsevangelium von Robert Borawski, Werneck
      Evangelium
      In jener Zeit stand Johannes am Jordan, wo er taufte, und zwei seiner Jünger standen bei ihm. Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes! Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus. Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister –, wo wohnst du? Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm, es war um die zehnte Stunde. Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren. Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden. Messias heißt übersetzt: der Gesalbte – Christus. Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen. Kephas bedeutet: Fels – Petrus.
      Johannes 1,35–42

       

      Da veranstaltet ein älteres Ehepaar einen privaten Flohmarkt und versucht sich von seinem Hausstand zu trennen, denn sie wollen ihren Lebensabend auf einem fernen Kontinent verbringen. Da lässt der Manager einer Bank alles liegen und stehen und kauft sich eine Schaffarm in den Bergen. Da gibt ein Beamter seinen sicheren Arbeitsplatz auf und drückt noch einmal die Schulbank, um einen sozialen Beruf zu erlernen.
      Aussteiger nennen wir solche Personen, weil sie anscheinend aus ihrem Leben aussteigen, weil sie ihre Sicherheiten aufgeben, weil sie noch einmal etwas Neues wagen. Und oft werden solche Aussteiger belächelt oder man schüttelt den Kopf über „so viel Dummheit“.
      Sind die Jünger, die da Interesse an Jesus zeigen auch solche Aussteiger, gehören sie auch zu denen, die das Leben hinter sich lassen wollen? Ich möchte sie lieber als Einsteiger bezeichnen, denn als Aussteiger. Denn auf ihre Frage: „Meister, wo wohnst du?“ bekommen sie ja die Aufforderung: „Kommt und seht!“ Sie werden also aufgefordert, in das Leben dieses Rabbi aus Nazareth einzu-steigen. Er fordert sie auf, sich einzulassen auf sein Leben, auf seine Art zu leben, auf seine Sichtweise vom Leben. Er lädt sie zu sich ein, um ihnen zu zeigen wie er lebt, denkt und glaubt. Und als sie auf dieses Risiko eingehen, da erkennen sie, was hinter dieser Einladung steckt: Die Begegnung mit dem Messias, dem Gesalbten Gottes.
      Und sie erkennen, dass es sich lohnt, in dieses Leben einzusteigen. Ja sie merken, dass es notwendig ist, diesen Einstieg auch anderen zu ermöglichen. Darum bringen sie weitere Einsteiger zu ihm, sie geben weiter, wie dieses Leben mit Jesus ist, damit auch andere diesen Einstieg in ein neues, erfülltes Leben wagen können.
      „Kommt und seht“, diese Einladung dürfen wir als Christen auch immer wieder aussprechen, wenn wir Menschen begegnen, die auf der Suche nach dem Sinn für ihr Leben sind. „Kommt und seht“, wie wir versuchen, in die Schule unseres Meisters zu gehen. „Kommt und seht“, wie wir als Christen unser Leben gestalten und für das Leben eintreten. „Kommt und seht“, wie wir als Jünger Jesu glauben und diesen Glauben feiern.
      Denn wer einsteigen will in eine Beziehung mit Gott, der braucht die Hilfe derer, die diesen Einstieg schon gewagt haben. Dies zeigt uns das Evangelium des heutigen Sonntags. Und es zeigt auch, gerade im Jahr der Bibel, dass die Heilige Schrift der beste Fahrplan für diesen Einstieg ist.
      Der Autor ist Pfarrer in Werneck.