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      Kommentar von Wolfgang Bullin

      Eine zweite Chance?

      Es scheint allgemeines Credo zu sein, dass Kirche dort sein muss, wo die Menschen sind; dass Kirche leicht zugängliche Orte der Begegnung schaffen muss.

      Im Bistum Würzburg ist vieles im Umbruch. Worüber man seit Jahren vor allem geredet hat, scheint Realität zu werden: das Setzen von Prioritäten. Das erfordert Entscheidungen, die schmerzhaft sein können, weil auch Aktivitäten aufgegeben werden. Dazu zählt offensichtlich auch der vorwiegend von Ehrenamtlichen getragene „i-Punkt Kirche“ in Würzburg, der zum Jahresende eingestellt wird (siehe auch Seite 21).

      Das haben katholisches und evangelisches Dekanat nun mitgeteilt, nachdem man bereits vor einiger Zeit das Team der Ehrenamtlichen über die getroffene Entscheidung informiert hatte. So groß, wie das Engagement in dieser Gruppe war, so groß sind jetzt Unmut und Enttäuschung.

      Als Grund für die Schließung wird der „mas­sive Rückgang der Besucheranfragen“ genannt. Der allerdings dürfte auch auf die angeordnete Verlegung des „i-Punkt Kirche“ vom Kilianshaus an den jetzigen Standort im Schatten von Dom und Dombesucherpastoral zurückzuführen sein. Verwunderlich auch der Nachsatz, dass „darunter immer weniger kirchliche, sondern vor allem auch touristische Anfragen“ gewesen seien. War der „i-Punkt Kirche“ doch nicht als binnenkirchliches Projekt konzipiert, sondern als niederschwelliges Angebot der City-Pastoral – allerdings von Anfang an auf Sparflamme.

      Die Chance, beim Umbau des ­Kilianshauses vor fast 20 Jahren dort einen „i-Punkt Kirche“ als kirchliches Begegnungs- und Informations-Zentrum einzurichten, wurde nicht genutzt. Die Liborius-Wagner-Bücherei, bis zum Umbau in dem Haus beheimatet, hätte sich sicher gut eingefügt. Doch hat man damals andere Prioritäten gesetzt. Zwischenzeitlich scheint es jedoch allgemeines Credo zu sein, dass Kirche dort sein muss, wo die Menschen sind; dass sie leicht zugängliche Orte der Begegnung und Orientierung schaffen muss. Wie bekannt wurde, schließt die Buchhandlung am Dom im Kilianshaus zum Jahresende. Wäre das nicht die Chance, aus dem Pflänzchen „i-Punkt-Kirche“ doch noch eine größeres Gewächs entstehen zu lassen?   

       Wolfgang Bullin