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      Kommentar von Ulrich Bausewein

      Ein Ja zu sich und zur Welt

      Ja zu sich und zur Welt – ein österlicher Aufruf. Weil die Welt allein nicht genug ist.

      „Orbis non sufficit – die Welt ist nicht genug.“ Bekannt ist dieser Spruch dank einer populären Filmfigur: James Bond. Fans des unsterblichen Agenten wissen, dass sein Familienwappen dieses lateinische Motto beinhaltet.

      Nimmt man das Motto beim Wort, ließe sich fragen: Wenn die Welt nicht genug ist, was bitte könnte denn noch hinzukommen? Als gläubigem Menschen fällt einem dann vielleicht das Markusevangelium ein mit seiner berühmten Frage: Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? (Mk 8,36).

      Offenbar sind Welt und Leben nicht dasselbe. Das Evangelium trennt die Begriffe. Und die österlichen Tage spiegeln diese Trennung: Die Welt – in ihr wohnen Todesangst und Schmerzen, der Martertod und die Verzweiflung der Zeugen des Geschehens. Zur Welt gehört der Ausfall des Gewissens, der sich etwa beim Verrat des Judas und der Handwaschung des Pilatus zeigt. Und das Leben? Wird verkörpert durch ein leeres Grab in der Morgenstille und Jesus in verwandelter Gestalt. Ostern steht für die Zusage, dass Gott alles Widrige, was die Welt zu bieten hat, in Leben verwandeln kann.

      In diesem Sinne ermutigt das Osterfest zur Versöhnung mit der Welt – mit Versagen, Schmerz und Sterblichkeit, die das eigene Leben begleiten. Und Ostern ruft dazu auf, auch dem Nächsten diese Versöhnung zu ermöglichen. Weil Jesu Tod und Auferstehung allen gelten und niemanden vom Geschenk des Lebens ausschließen.

      Die Versöhnung mit der Welt erfordert ein Ja zu sich selbst. Allen gilt das Geschenk des Lebens, also zählt der Einzelne als Individuum. Mehr als sein Volk, seine Glaubensgemeinschaft, ethnische Gruppe oder soziale Schicht. Das Geschenk des Lebens wertet die Einzelperson auf. Und wer sich als wertvoll erlebt, kann den Wert anderer achten. Ja zu sich und zur Welt – ein österlicher Aufruf. Weil die Welt allein nicht genug ist.     

      Ulrich Bausewein