Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Krokusse

Ihr katholisches Magazin – ab Ostern 2024

Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

    Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

      Mehr
      Der Ostergarten im Bibelturm Haßfurt lädt zum Mitmachen ein

      Die Geschichte Jesu erleben

      Der Ostergarten ist zurück im Bibelturm in Haßfurt. Nachdem er in den letzten drei Jahren nicht wie gewohnt stattfinden konnte, sind die einzelnen Stationen zur Passionsgeschichte Jesu nun wieder aufgebaut. Bis Karfreitag erwarten die Verantwortlichen rund 2500 Gäste.

      Etage um Etage geht es immer höher. 13 Paar Kinderbeine eilen die Treppenstufen hoch. Oben angekommen, setzen sie sich in einen Stuhlkreis. Oben – das ist das fünfte Stockwerk im Bibelturm Haßfurt. Hier beginnt der Ostergarten. An fünf Stationen können die Kinder, die in diesem Jahr zur Erstkommunion gehen, die Geschichte Jesu von seinem Einzug in Jerusalem bis zu seinem Tod und seiner Auferstehung erleben. Jede Station ist liebevoll dekoriert und enthält interaktive Elemente, die die Kinder zum Mitmachen einladen.

      Nachdem die Kinder mit ihren erwachsenen Begleitpersonen auf den Stühlen Platz genommen haben, spielt Angelika Reinhart leise Musik ab. Sie ist Diözesan-Ehe- und Familienseelsorgerin und eine der Organisatorinnen des Ostergartens. Sie übernimmt die Führung dieser Gruppe.

      Als die Musik verstummt, beginnt sie, die Geschichte zu erzählen von Jesus Einzug in die Stadt Jerusalem. Vor ihr steht ein großer Stoff-Esel. „Was gefällt dir an Jesus? Warum würdest du dich an den Straßenrand stellen, wenn er in deine Stadt käme?”, fragt Reinhart die Kinder. „Weil er kranken Menschen sagt, Gott ist mit dir.” „Weil ich wissen will, wie Jesus so ist.” Die Kinder legen zu ihren Antworten bunte Tücher vor dem Esel. Nachdem jedes Kind an der Reihe war, ertönt von unten ein Schofar-Horn – ein bedeutendes Instrument im Judentum. Die Gruppe folgt dem Ton eine Etage tiefer.

      Brot und Saft teilen

      Hier steht ein langer Tisch. Die Kinder setzen sich auf die Kissen, die Erwachsenen auf die Stühle dahinter. Der Tisch ist gedeckt. Ein Brotkorb steht neben einem Krug. Die Kerzen einer Menorah, eines siebenarmigen Leuchters, brennen. Zunächst erzählen die Kinder, was sie zum Auszug aus Ägypten wissen. Die Befreiung der jüdischen Familien ist der Grund für das Pessachfest und das wiederum die Grundlage des christlichen Abendmahls. Anschließend teilen alle Brot und Traubensaft miteinander. Angelika Reinhart erzählt die Geschichte weiter.

      Sie sagt, dass sich Jesus mit drei Jüngern zum Beten zurückgezogen hat und dass er dort verhaftet wurde. „Und wo sie Jesus hingeführt haben, das schauen wir uns jetzt an.” Wieder geht es hinunter. Die Gruppe zwängt sich in einen kleinen Raum. In der einen Ecke steht ein Stuhl mit einem roten Samtbezug. Er steht für Pilatus, der Jesus verurteilt hat. „Vielleicht hatte Pilatus Angst”, erklärt Reinhart. Die Gruppe dreht sich um und steht direkt an einer kleinen Feuerstelle. Ein Hahn steht auf einem Zaun über der leuchtenden Lichterkette. Reinhart erzählt, wie Petrus behauptet hat, Jesus nicht zu kennen. „Er hat seinen besten Freund verraten”, erklärt sie. „Vielleicht kennt ihr das Gefühl.”

      Die Kinder gehen zum nächsten Raum. Dieser ist sehr dunkel. Drei Kreuze stehen an der Wand. Von der anfänglichen Lebendigkeit ist nichts mehr zu spüren. Es herrscht eine andächtige Stille. Vorsichtig berühren die Kinder eine Dornenkrone. Sie fühlen die Stachel an ihren Fingern. Angelika Reinhart würfelt und erzählt dabei, wie die Soldaten damals um das Gewand Jesu gewürfelt haben. Anschließend nimmt sie einen großen Stein in die Hand. Jeder ist eingeladen, sich aus einem Korb ebenfalls einen Stein zu nehmen. Jeder darf seinen Stein auf den Boden vor die Kreuze ablegen – zur Dornenkrone und zu den Würfeln. Reinhart lädt ein, Jesus dabei leise zu sagen, was er oder sie im eigenen Leben Schweres zu tragen hat.

      Jesus lebt

      Doch die christliche Botschaft hat ein positives Ende. Im letzten Raum ist ein Garten für die Auferstehung dargestellt. Angelika Reinhart nimmt eine Osterkerze, auf der ein kleiner Spiegel befestigt ist. Sie hält sie jedem Kind vor das Gesicht und sagt zu ihm: „Hallelujah, Jesus lebt – auch für dich.” Wer mag, kann sich den Satz „Ich bin bei Euch” auf die Hand stempeln lassen. Nach etwa einer Stunde verlässt die Gruppe den Bibelturm wieder.

      Die Idee sei, die biblische Botschaft den Menschen nahe zu bringen, erklärt Reinhart. Sie trage auch heute noch. Damit das gelingen kann, braucht es jedoch auch ehrenamtliche Helfer. Eine von ihnen ist Antje Eickhoff. Sie wirkt vor allem im Hintergrund, besorgt Brot und Wein, entzündet und löscht die Kerzen. „Mich fasziniert der Turm. Man muss erst ganz hoch und dann Schritt für Schritt runter”, sagt sie. Ihre Lieblingsstation sei der Auferstehungsraum. „Weil hier das Leben blüht.” Josefin H. stimmt ihr zu Die 14-Jährige kennt den Bibelturm seit sie etwa sieben Jahre alt ist. Ihre Oma habe sie immer mitgenommen. Eines Tages will auch sie Gruppen durch den Bibelturm führen.

      Alexandra Thätner

      Der Bibelturm befindet sich im Unteren Turm in Haßfurt und ist Teil der mittelalterlichen Stadtmauer. Der Stadtturm wurde vor rund 20 Jahren renoviert. Der ökumenische Verein ­„Bibelwelten e.V.” ist inzwischen Mieter des Gebäudes. „In den Räumen des Bibelturms wollen wir das Wort Gottes lebendig und in besonderer Atmosphäre vermitteln”, heißt es auf der Homepage des Vereins. Neben verschiedenen weiteren kulturellen Veranstaltungen ist der Ostergarten das Highlight im Jahr. Verschiedene Szenen aus der Passionsgeschichte Jesu werden auf fünf Etagen im Turm aufgebaut. Gruppen mit 12 bis 30 Personen können sich noch bis zum 7. April für Führungen anmelden. Kleinere Gruppen, Familien oder Einzelpersonen werden am 26. März und 2. April um 14 Uhr und um 16 Uhr geführt. Eine Anmeldung ist hier nicht erforderlich. Der Eintrittspreis beträgt für Kinder 3,50 Euro und für Erwachsene 5 Euro. Anmeldungen zu Führungen und weitere Informationen finden sich unter www.bibelwelten.de.