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      Wertebotschafter an Schulen in Unterfranken sorgen für einen wertvolleren Umgang

      Der Weg zum „Wir“

      Mit geradem Rücken und freundlichem Gesicht steht Justus Schuster vor der Klasse. Nicht vor seiner eigenen, sondern vor einer der drei Fünften Klassen des Riemenschneider-Gymnasiums in Würzburg. Justus ist Wertebotschafter an seiner Schule und als solcher vermittelt der 13-Jährige seinen Mitschülern, worauf es im schulischen Miteinander ankommt.

      „Mir ist es wichtig, ihnen zu zeigen, dass jeder jeden akzeptiert. Denn jeder kann so sein, wie er will und niemand redet schlecht über andere.“ Der Achtklässler hat sich dafür sehr gut vorbereitet. Er nahm im Februar dieses Jahres mit anderen Jugendlichen unterfränkischer Schulen an einem einwöchigen Seminar im Jugendhaus Leinach teil.

      Mit Werten besser machen

      Die Initiative „Werte machen Schule“ des bayerischen Staatsministeriums bildet Kinder und Jugendliche aus, damit diese an ihren Schulen Werteprojekte starten. Seit dem Schuljahr 2018/19 werden in allen bayerischen Regierungsbezirken Wertebotschafterinnen und Wertebotschafter ausgebildet.

      23 Schülerinnen und Schüler aus Unterfranken waren in Leinach dabei und erhielten am Ende von Staatssekretärin Anna Stolz ihre Urkunden. Beim Wertetag der Schulen am 24. April in Würzburg fasste sie es in ihrer Rede noch einmal zusammen – Werte bringen zusammen, das sei Tag für Tag in den Schulen erlebbar: „Nur mit Werten kann man die Gesellschaft besser machen und in der Welt zurechtkommen.“ So ihr Fazit, verbunden mit einem herzlichen Dank an alle Beteiligten. Vor allem galt dieser Pädagogen der Schulen, die die jungen Botschafter begleiten und bei dieser Arbeit unterstützen. Johannes Legge ist Lehrer am Riemenschneider-Gymnasium und pädagogischer Betreuer der Mittelstufe, die Justus besucht. Im Kollegium war man von Anfang an begeistert von diesem Thema. Legge hatte schon sehr früh seinen Schüler Justus im Visier für diese Aufgabe: „Uns beeindruckt im Kollegium, wie er seinen Mann steht. Er leistet einen großen Beitrag für das Miteinander im Schulleben, das wirkt sich auch auf das Zusammenleben in der Gesellschaft aus.“

      Mitreißendes Thema

      Justus hat in der Seminarwoche gelernt, wie er Werte und alles, was damit zusammenhängt, an seine Mitschüler vermitteln kann. Bei den Fünftklässlern wollte er zunächst das Bewusstsein für Werte wecken. „Erstmal ging es um den Begriff – was versteht man unter Werten? Ich habe das Wort erklärt und dann mit Kärtchen abgefragt, was ihnen wichtig ist im Umgang miteinander.“ Dann seien die Schüler über einige Aussagen ins Gespräch gekommen, erklärt der Wertebotschafter. Er ist überzeugt davon, seine Mitschüler bei dem Thema mitreißen zu können, denn das verstehen auch die Jüngeren gut. Justus:„Wenn ich sie dafür sensibel machen kann, würde mich das freuen. Ich denke, in der fünften Klasse sind sie offen für dieses Thema und man kann es gut vermitteln.“

      Geplant haben die jungen Wertebotschafter ganz unterschiedliche Aktionen – darunter Vorträge und Projektarbeiten. Die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit stehen stark im Fokus vieler Aktivitäten. Immer verbunden mit verschiedenen Fragestellungen: Was ist mir besonders wichtig? Und wie sieht es mein Gegenüber? Wie arbeiten wir gemeinsam an einer Sache, indem wir uns unterstützen und ergänzen?

      Wertemultiplikatoren

      Neben jungen Wertebotschaftern gibt es auch Wertemultiplikatoren − das sind Pädagogen, die die Initiative vor Ort bekannt machen und die Organisation übernehmen. Mit Seminartagen, Lehrerfortbildungen und anderen Projekten wird die Wertevermittlung intensiviert. „Hierbei schauen die Jüngeren ganz genau hin, wie die Älteren es machen“, schildert Regierungspräsident Eugen Ehmann beim Wertetag der Schulen. Er appellierte an alle Multiplikatoren, dieses anspruchsvolle und für die Gesellschaft wichtige Thema auch weiterhin alters- und situationsgemäß umzusetzen. Ehmann verband damit den Wunsch, dass Schulformen, die sich an der Initiative bislang noch nicht beteiligen, das Thema auch angehen mögen.

      Impulse und Ideen

      In der Ausbildungswoche in Leinach waren Jugendliche unterschiedlicher Schulformen zusammengekommen. Teamarbeit war gefragt. Auf dem Plan standen die Bedürfnisse des anderen, denen oft zu wenig Bedeutung geschenkt wird − sowie der Höflichkeit, Aufmerksamkeit, Wertschätzung. Ideen wurden entwickelt und Impulse gegeben. Darüber hinaus erhielten die Jugendlichen Werkzeuge mit an die Hand, mit denen sie an ihren Schulen Werte vermitteln und weitergeben können. Im Juli wird es eine Veranstaltung geben, bei der man sich austauschen wird.

      Justus hat all das bisher großen Spaß gemacht. „Wir kommen alle viel besser miteinander aus, wenn wir auf den anderen schauen und ihn respektieren. Ich glaube, ich mache diese Aufgabe, solange ich an meinem Gymnasium bin.“     

      Judith Bornemann