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      Kommentar von Anna-Lena Herbert

      Der Wandel ist nicht aufzuhalten

      In London wird am Montag Queen Elizabeth II. beerdigt. Erstaunliche sieben Jahrzehnte war sie als konstitutionelle Monarchin Königin Großbritanniens. Ihr frühes Versprechen, ihrem Volk zu dienen, hat sie pflichtbewusst bis ins hohe Alter erfüllt. Für diese Lebensleistung gebührt ihr Respekt. Den werden ihr die Britinnen und Briten – und weltweit viele Menschen vor den Bildschirmen – sicher erweisen.

      Was hierzulande nicht jeder weiß: Als Regentin war die Queen automatisch auch das Oberhaupt der anglikanischen Kirche. Einer Kirche, die entstand, als einer ihrer Vorgänger auf dem englischen Thron dem Papst im katholischen Rom seine Grenzen aufzeigte. Als Clemens VII. die erste Ehe des vielfach verheirateten Königs Heinrich VIII. nicht für ungültig erklären wollte, spaltete der sich und seine Untertanen 1531 kurzerhand von Rom ab und machte sich selbst und seine Nachfolgerinnen und Nachfolger auf dem Thron zum Oberhaupt der neuen anglikanischen Church of England.

      Der Medici-Papst hat damals Heinrich VIII. unter- und seine eigene Macht überschätzt. Papst Franziskus in Rom und, wenn man sich den Synodalen Weg so ansieht, auch manche deutschen Bischöfe, sollten sich heute vor einer ähnlich falschen Machteinschätzung hüten. Am Ende machen die Gläubigen, was sie selbst für richtig erachten. Dazu muss man heute längst kein König mehr sein. Eine Kirchenspaltung steht nicht bevor, aber wohl der Austritt von noch mehr Gläubigen aus der katholischen Kirche.

      In Großbritannien ist nach Elizabeth II. jetzt Charles III. König. Wiewohl Oberhaupt der Anglikaner, hat er bereits in seiner Antrittsrede bekundet, für alle Menschen in seinem Reich da sein zu wollen, egal welchem Glauben sie angehören. Da hat Großbritanniens neuer König, der die Monarchie in die Zukunft führen will, die Zeichen der Zeit erkannt. Die Dinge wandeln sich. Entweder man geht den Wandel mit, oder man geht unter – egal wie groß die Macht der eigenen Institution einst war.

      Anna-Lena Herbert