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      Der Name ist Programm

      Die Pfarreiengemeinschaft „St. Franziskus am Steigerwald“ mit zusammen 7255 Katholiken ist wie die meisten Pfarreiengemeinschaften erst nach und nach entstanden durch die Nicht-Mehr-Besetzung von Pfarrstellen. So wurde seit dem Jahr 1994 die Pfarrei Lülsfeld von Gerolzhofen aus mitbetreut, ebenso ab dem Jahr 2001 die Pfarrei Oberschwarzach mit ihren zehn Dörfern. Als im Frühjahr 2008 die Pfarreien Schallfeld mit Brünnau und Frankenwinheim mit Brünnstadt dazukamen, wurde offiziell die große Pfarreiengemeinschaft im Umkreis von Gerolzhofen gegründet.
      Als Name wurde St. Franziskus am Steigerwald gewählt. Gründe dafür gab es einige: Im 18. Jahrhundert etwa gab es ein Franziskanerkloster an der Stelle des jetzigen Magdalenenkreuzes bei Handthal. Zudem schaut eine wunderschöne Franziskusfigur von den Wiebelsberger Weinbergen friedlich ins fränkische Land. Der Name Franziskus, der immer ein besonderes Auge für die Schöpfung hatte, passt für diese Pfarreiengemeinschaft am Fuß des Steigerwaldes mit seiner reizvollen Landschaft, mit Spargel und Wein, alter Kultur und ausgedehnten Wäldern. Hat man doch den Eindruck, der liebe Gott hat seinen grünen Daumen in diesen Landstrich hineingedrückt.  

      „... dann komm!“

      Der Name St. Franziskus will auch Programm sein. „Wenn es dir gut tut, dann komm!“ – Mit diesen Worten hat Franz von Assisi Bruder Masseo einmal zu einem Besuch eingeladen. „Wenn es dir gut tut, dann komm!“ – an dieser einladenden Willkommenskultur wird sich das kirchliche Leben in der Stadt Gerolzhofen und den vielen Dörfern messen lassen müssen und davon wird es auch abhängen, ob die Pfarreien noch Anziehungspunkte und Lebensorte für die kommenden Generationen sein werden.   „Wenn es dir gut tut, dann komm!“ – Das gilt für die Gottesdienste, Verbände und Vereine, für Kindergärten und Seniorentreffs. Das gilt für alle spirituellen und kulturellen Angebote, für die Katechesen und auch für die Mitarbeit in den Gruppen und Gremien. Eine Grunderfahrung der großen Pfarreiengemeinschaft ist klar. Die Menschen wollen, dass ihre Kirche im Dorf bleibt.  

      Kirche „spürbar“

      Auch wenn es gewisse Synergieeffekte im Bereich von Tauf-, Kommunion- und Firmkatechese, in einem Team von Wortgottesdienstbeauftragten, in einem Projektchor und dem thematisch ausgerichteten Gemeindebrief „forum“ gibt, die Sehnsucht ist einfach da: Kirchliches Leben will vor Ort gestaltet und gelebt werden. Das hauptamtliche Personal soll greifbar, erlebbar, im Leben der Menschen präsent und am Leben der Menschen interessiert sein.   Als leitender Pfarrer einer großen Pfarreiengemeinschaft bejaht Stefan Mai diese Sehnsucht und möchte jedes Bemühen unterstützen, vor Ort Kirche zu gestalten. Er sieht aber auch für Pfarrer hier eine gewisse Quadratur des Kreises. Eine große Gefahr bestehe in immer größer werdenden Einheiten, die nicht der Wunsch der Basis, sondern das klare Ergebnis des Priestermangels sind.  

      Seelsorgekonzept

      Für die Priester sieht er die Gefahr, dass der Wirkungsort sich zunehmend auf Altar und Schreibtisch konzentriert, aber der Kontakt zu den Menschen auf der Straße und in den Häusern immer mehr abnimmt. Wer aber immer weniger direkte Berührungspunkte mit den Menschen, mit ihren Fragen und Sorgen, mit dem, was sie beschäftigt und umtreibt, hat, wem da nichts mehr auffällt, wie kann dem für die Predigt, für das zeitgemäße Gestalten von Gottesdiensten etwas einfallen?   Entscheidend wird in Zukunft in Mais Augen sein, ob in der diözesan geplanten Entwicklung zu einer Mittelzentrumstruktur die Mittelzentren sich nicht nur zu bürokratischen Verwaltungszentren, sondern zu Zentren mit strahlender Leuchtturmfunktion mit experimentellen Neuentwürfen von liturgischen, einladenden spirituellen, kulturellen und caritativen Angeboten entwickeln, durch die Menschen von heute spüren: Die tun mir gut, helfen mir Leben zu gestalten und persönlich im Leben zu reifen.   Für die kleineren Dörfer wird es entscheidend sein, dass sich hier auch in Zukunft verantwortungsvolle Menschen finden, die sich bewusst sind: Wir brauchen auf den Dörfern Orte, an denen wir uns im Glauben gegenseitig stärken, ermutigen und den Glauben auch weitergeben. Und hierfür braucht es, da ist sich Mai sicher, neben der Hochschätzung alter Traditionen, die bis heute für die Dörfer identitätsstiftend sind, ebenfalls neue Fantasie. Matthias Risser/Matthias Endriß   Den gesamten Beitrag finden Sie in der gedruckten Ausgabe: