Eigentlich ist sie das ständig. Denn Wandel ist ein ganz natürlicher Prozess, gehört zum Leben, wie ein Blick in die Natur zeigt. Damit beispielsweise ein Schmetterling entsteht, braucht es die Verwandlung von der Raupe zur Puppe und dann die von der Puppe zum Falter. Dennoch machen die Wandlungen, die sich derzeit in der Gesellschaft und auch in der Kirche vollziehen oder abzeichnen, manchen Menschen Angst. Das ist verständlich, weil Gewohntes und Geschätztes wegbricht; das kann verunsichern. Andererseits gibt es ohne Wandel keinen Fortschritt, keine Entwicklung. Auch das zeigt die Natur – oder auch die Geschichte. Wandel hat zu tun mit Gestaltung mit Umgestaltung zu tun. Das geht selten ganz ohne Risiko und Schmerz, bietet aber auch Chancen – Chancen zur Weiterentwicklung und Erneuerung.

Solche Chancen der Weiterentwicklung und Erneuerung durch Wandlung ergreift auch das Sonntagsblatt-Team: Mit überarbeitetem Konzept und Erscheinungsbild sowie in der Zusammenarbeit mit anderen Kirchenzeitungstiteln wollen wir auf die Veränderungen in Gesellschaft, Medienwelt und Kirche reagieren – gestaltend und nicht nur hinnehmend. Wie bereits angekündigt, erscheint das Sonntagsblatt ab Ostern als 14-tägiges Magazin mit erweitertem Umfang und weiterentwickelten Konzept. Die Fragen und Antworten dazu auf Seite 4 und 5 haben Sie vermutlich schon gelesen. Damit das alles für Sie nicht nur Theorie bleibt, wird Ihnen diese Woche zusätzlich zur vertrauten Sonntagsblatt-Ausgabe ein weiteres Heft zugestellt – auf eigenem Vertriebsweg und damit nicht unbedingt zeitgleich: Es ist eine 16-seitige Leseprobe im neuen Format. Die vermittelt Ihnen einen Eindruck, wie Ihr Sonntagsblatt künftig gestaltet ist. Thema des Heftes ist der Wandel. So verbinde ich, verbinden wir mit dieser Leseprobe die Bitte an Sie, unsere Leserinnen und Leser, diesen Schritt des Wandels mitzugehen. Denn: Ist nicht ein für unsere katholische Identität zentrales Geschehen die Wandlung?     

Wolfgang Bullin