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      Kommentar von Wolfgang Bullin

      Das Wesentliche

      Eine in der innerkirchlichen Diskussion um Reformen beziehungsweise Veränderungen gerne verwendete Mahnung lautet, die Kirche dürfe sich nicht nach dem Zeitgeist richten oder ihm gar erliegen.

      Kaum jemals wird dabei definiert, was mit Zeitgeist gemeint ist. Man darf unterstellen, dass die Mahner damit das an Entwicklungen in der Gesellschaft meinen, was ihren Vorstellungen zuwiderläuft, was sie für bedenklich halten, was sie stört. Ein Blick in die Kirchengeschichte scheint diese Mahner auch zu bestätigen. Denn immer wieder ist die Kirche auf Abwege geraten, weil sie sich zu sehr als Kind der jeweiligen Zeit verhalten hat, also dem Zeitgeist gefolgt ist. Andererseits zeigt der Blick in die Kirchengeschichte aber auch, dass die Kirche ebenso immer wieder im positiven Sinne Impulse aus dem Zeitgeist aufgenommen hat; Impulse, die es ihr ermöglicht haben, auf Augenhöhe mit der jeweiligen Zeit zu bleiben. So war die Kirche im Grunde immer auch Kind der jeweiligen Zeit – im Guten wie im Schlechten.

      Auch das Interview mit dem Dogmatiker Michael Seewald in dieser Print-Ausgabe (Seite 4/5) hat zum Thema, dass Kirche sich stets verändert und immer wieder verändern muss. Seewalds Gedanken und seine Argumentation fordern auch dazu auf, das eigene Bild von Kirche nicht absolut zu setzen, also auch den eigenen Vorstellungen, Prägungen und Wünschen gegenüber kritisch zu sein. Und auch die Kirche, besser gesagt: ihre jeweilige Erscheinungsform nicht zu wichtig zu nehmen. So unabdingbar das Ringen um Strukturen und Formen auch sein mag, ist es doch nicht das Wesentliche. Darf es auch nicht sein, weil es sonst ein Kreisen um sich selbst wäre. Was aber ist das Wesentliche? Das Suchen nach Wegen, den christlichen Glauben den Zeitgenossen des 21. Jahrhunderts zu vermitteln – in Wort und Tat. Auch wenn Kirchenvertreter heute oft betonen, man wolle ja keinesfalls missionieren, ist der zentrale Begriff dafür Mission – abgeleitet vom lateinischen Wort für Sendung, Auftrag. Das ist das Wesentliche.     

      WOLFGANG BULLIN