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      Das Kreuz mit den Prognosen

      Die begrenzte Aussagekraft wissenschaftlich-moderner Prophezeiungen gilt auch für die Prognosen über die wirtschaftliche Entwicklung, die sich stets besonderer Beachtung erfreuen. Wie oft hat nicht schon die Wirklichkeit diese Prognosen korrigiert – oft nach unten, manchmal aber auch nach oben wie beim derzeit herrschenden wirtschaftlichen Aufschwung. Auch die Kirche ist zwischen widersprüchlichen Gegenwarts- und Zukunftsszenarien hin- und hergeworfen.
      Die ersten Tage und Wochen eines neuen Jahres sind von jeher immer auch eine Zeit der Vorhersagen und Prognosen. Allerdings sind das Vorhersagen der Zukunft und das Stellen von Prognosen heute längst nicht mehr nur auf den Jahreswechsel beschränkt, sondern werden das ganze Jahr über eifrig betrieben. Nahezu alles, was sich in irgendeiner Form zählen und messen lässt, wird da prognostiziert – heute natürlich auf Basis streng wissenschaftlich erhobener Daten. Dass die Aussagekraft solcher Prognosen sich trotzdem oft nicht sehr von der mittelalterlicher Weissagungen unterscheidet, haben gerade in jüngster Zeit beispielsweise immer wieder „unerwartete“ Wahlergebnisse gezeigt. Diese begrenzte Aussagekraft wissenschaftlich-moderner Prophezeiungen gilt auch für die Prognosen über die wirtschaftliche Entwicklung, die sich stets besonderer Beachtung erfreuen. Wie oft hat nicht schon die Wirklichkeit diese Prognosen korrigiert – oft nach unten, manchmal aber auch nach oben wie beim derzeit herrschenden wirtschaftlichen Aufschwung. Allerdings wird, kaum hat dieser Aufschwung angefangen, bereits wieder über sein Ende orakelt. „Spätestens 2009 ist der Aufschwung vorbei“, prognostizierte bereits in der ersten Januarwoche der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Andere geben dem Aufschwung noch weniger Zeit.
      Auch die Kirche ist zwischen widersprüchlichen Gegenwarts- und Zukunftsszenarien hin- und hergeworfen: Wiederentdeckung der Werte und sogar Tugenden, wachsendes Interesse an Religion, Zunahme der Wiedereintritte auf der einen, fortgesetzter Priester- und auch Gläubigenmangel, knapper werdende Finanzmittel und weiterer Rückbau der Strukturen auf der anderen Seite. Betriebsamkeit und hektische Suche nach Konzepten sind die Folge, obwohl die Kirche mit dieser Situation viel gelassener umgehen müsste, als sie es derzeit tut. Kann sie doch auf viel verlässlichere Vorhersagen bauen, als die säkulare Welt. Sie wird sich zwar immer wieder wandeln (müssen), aber zugrunde gehen kann sie nicht; das ist ihr zugesagt. Und sind 2000 Jahre Kirchengeschichte, in denen sie alle Versuche – nicht zuletzt auch durch das eigene Personal –, ihr den Garaus zu machen, überlebt hat, nicht eine überzeugende Bestätigung für diese Zusage.